Juliana Groß: „Für mich ist das Glas halb voll“

Show notes

Juliana Groß ist Projektleiterin bei „Klischeefrei im Sport #nostereotypes“. Mit ihrem Team setzt sie sich für mehr Diversität und eine höhere Geschlechtergerechtigkeit im Sport sowie den Kampf gegen Stereotype ein. Was ihr dabei Mut macht, warum ihr Glas halb voll ist, welche Sportarten bei den Themen vorangehen und wieso Sport eine lohnende Umgebung für diese Arbeit ist, darüber spricht sie im Podcast.

⚽️ ** Die Folge mit Juliana Groß im Überblick** ⚽️

  • 00:24 Begrüßung & Namensvetterinnen
  • 04:16 Julianas Weg mit dem Thema
  • 06:36 Gläserner Fahrstuhl/Gläserne Decke
  • 12:37 Gemeinsam laut nachdenken: Binarität
  • 15:20 Den Anfang machen & E-Sporttasche
  • 22:33 Sportarten: Wer geht voran?
  • 26:17 Vernetzung & gegenseitige Stärkung
  • 28:15 Menschen abholen, wo sie stehen
  • 33:41 Denkanstoß: Vorbilder sichtbar machen
  • 38:28 Presse mit Daten versorgen
  • 41:06 Was bereitet Frust, was macht Mut?
  • 45:07 Wissen teilen, Sichtbarkeit schaffen
  • 48:09 Klischees anpacken & Verabschiedung

📌 Juliana Groß

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Klischeefrei im Sport

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Kompetenzz25

Interview „Frauendomäne“

Zwischen Aufbruch und Backlash

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Show transcript

00:00:00: In der neuen Folge spreche ich diese Woche mit Juliana Groß.

00:00:04: Sie ist Projektleiterin von Klischeefrei im Sport No Stereotypes.

00:00:09: Wie Sie und Ihr Team Diversität im Sport verbessern, mehr Inklusion schaffen und die Geschlechter-Sensibilität erhöhen wollen, verrät sie mir jetzt.

00:00:24: Hallo und herzlich willkommen zu Folge Nr.Einhundert und acht von Flutlicht an.

00:00:29: Ihr hört das meiner Stimme, glaube ich, an, dass ich seit der hundertsten Folge mich einfach über jede neue Folge total freue.

00:00:34: Es ist total großartig, in der Dreistelligkeit zu sein.

00:00:37: Mein Name ist Mara Pfeiffer.

00:00:39: Ich bin immer noch die Person hinter diesem Podcast und immer noch die Person mit einem Fable für Zahlen-Spiele.

00:00:45: Und ich habe heute wieder eine tolle Gäste, die sich freundlicherweise eine Folge hat vorverlegen lassen, weil derzeit die Erkältungswelle übers Land schwappt.

00:00:54: Und so, wie ich auch noch ein bisschen angegriffen klinge, musste sich auch meine Gesprächspartnerin für diese Folge leider aus demselben Grund entschuldigen.

00:01:05: Lange Vorrede, große Begeisterung.

00:01:08: Hallo, Juliana Groß von Klischeefreiem Sport.

00:01:10: Danke und herzlich willkommen.

00:01:13: Hallo, Mara.

00:01:14: Vielen Dank für die Einladung.

00:01:15: Ja, ich freu mich wirklich sehr, dass du hier bist und jetzt, wie gesagt, auch schon eine Folge früher als geplant.

00:01:21: Wir hatten neulich bei einer Veranstaltung des DSB auch die Gelegenheit, uns mal im Real Life zu treffen, wie die jungen Leute das so schön sagen.

00:01:29: Das war gut.

00:01:30: Und erst mal was, das mich ja persönlich immer sehr erheitert.

00:01:34: Regelmäßige Hörerinnen haben das schon das eine oder andere Mal mitbekommen, dass ich diese komplett kontextlose Frage stelle.

00:01:41: Weißt du, welche beiden Juliana Groß neben dir bei der Recherche immer ... wieder aufploppen.

00:01:47: Ähm, ich glaube, es gibt noch eine Winzerkönigin.

00:01:50: Kann das sein?

00:01:50: Genau.

00:01:51: Das hat tatsächlich eine Weinkönigin und das gibt eine Biologin.

00:01:56: Die hat mir das abgeklärt.

00:01:58: Genau, die in Bremen studiert hat.

00:02:00: Die ist mir auch immer wieder in die Ergebnisse gesprungen.

00:02:03: Hat aber beides mit dir nichts zu tun.

00:02:06: Du hast, wie gesagt, die Projektleitung von Klischee frei im Sport.

00:02:09: No Stereotypes inne.

00:02:12: Du hast aber vorher auch schon als Fachreferentin zum Thema Klischees bzw.

00:02:17: Klischeefreiheit gearbeitet, nämlich am Kompetenzzentrum Technik, Diversity, Chancengleichheit.

00:02:23: Und irgendwie hängt beides organisationsstrukturell auch zusammen, oder?

00:02:28: Kannst du uns vielleicht erstmal sortieren, wie seid ihr organisatorisch angebunden, eingebundenen Vernetzwerk?

00:02:37: Auf jeden Fall mache ich das gerne.

00:02:39: Ich bin seit im Kompetenzzentrum Technik Diversity Chancengleichheit beschäftigt.

00:02:45: Das ist ein Bielefeld im Verein, der sich mit bundesweiten Projekten für die Chancengerechtigkeit von Männern und Frauen einsetzt und hat schon viele Projekte umgesetzt.

00:02:58: Viele davon sind irgendwie bekannter als der Verein selbst, also wahrscheinlich kennen alle von euch den Girls Day und den Boys Day.

00:03:05: oder die Initiative Klischeefrei, das sind Projekte zur geschlechtergerechten Berufs- und Studienwahl, in denen ich seit Jahrzehnten gearbeitet habe.

00:03:14: Der Verein bzw.

00:03:16: in der Geschäftsstelle sind über sechzig Mitarbeitende fest angestellt.

00:03:20: Wir haben aber auch viele Studierende, die in den Projekten unterstützen.

00:03:28: Der Verein hatte damals einen Fokus auf... den Themen Frauen und Mint.

00:03:34: Heute liegen auch die Schwerpunkte auf dem Thema KI-Gestaltung.

00:03:38: Aber es gibt auch andere Projekte wie zum Beispiel ein großes Demografie-Projekt, Zukunftsraumdemografie und natürlich mit Klischeefreiem Sport auch den Sportbereich, den wir bespielen.

00:03:51: Und in dem Projekt Klischeefreiem Sport habt ihr aber auch noch weitere externe Partnerinnen, oder?

00:03:59: Genau, also wir kooperieren mit dem DFB und auch dem DOSB.

00:04:04: Das sind ganz formal Kooperationspartner vom Kompetenzzentrum und wir kooperieren sozusagen, wir arbeiten zusammen im Rahmen des Projekts Klischee frei im Sport.

00:04:16: Und kannst du uns vielleicht mal so ein bisschen mitnehmen auf deinem eigenen Weg?

00:04:20: Du hast ja, wenn ich das richtig gesehen habe, Sozialwissenschaften und dann im Master Agenda-Studie studiert.

00:04:26: Was hat dich denn an dem Bereich generell interessiert?

00:04:29: Kannst du das festmachen, wann du so dachtest, auch ich glaube, darauf habe ich Bock?

00:04:36: Und ich glaube, das hat angefangen mit meinem Studium der Sozialwissenschaften in Hannover, wo ich das erste Mal auch mit den Gender-Studies in Berührung gekommen bin.

00:04:44: Und das hat mich gleich ... von Anfang an gepackt, weil ich für die Themen Geschlechtergerechtigkeit, Chancengerechtigkeit finde ich super wichtig, sowohl für die Gesellschaft als auch persönlich finde ich das sehr wichtig, dass wir uns dafür einsetzen und da habe ich das halt nochmal in einem anderen Zusammenhang, in einem anderen Rahmen.

00:05:07: erfahren dürfen und habe mich da im Schwerpunkt auch mit beschäftigt.

00:05:11: Und dann, nachdem ich dann zwischendurch zwischen den Studiengängen auch gearbeitet habe, habe ich mich dann entschieden, noch mal einen Master dran zu hängen, gender studies und bin dann nach Bielefeld gegangen.

00:05:24: Und du hast aber nach dem Studium erst mal im Ministerium gearbeitet, habe ich gesehen.

00:05:29: Also Ministerium für Soziales, Arbeit, Gesundheit und Gleichstellung in Niedersachsen.

00:05:34: Genau.

00:05:36: Was war das für eine Station für dich?

00:05:39: Das war eine total wichtige und prägende Station für mich und ich glaube, da hatte ich auch echt viel Glück, weil ich im Rahmen meines Studiums ein Pflichtpraktikum gemacht habe und habe mich dann da für ein Praktikum beworben.

00:05:53: Und da gab es großes Interesse, was mich total gefreut hat, weil die Gender Studies waren früher, ich

00:05:58: sag mal früher,

00:05:59: ist ja schon ein bisschen näher, das waren jetzt... Ich sag mal, die Wege waren jetzt noch nicht so wie heute.

00:06:08: Heute läuft mir das ständig über den Weg, dass Menschen Gender Studies studieren.

00:06:11: Das finde ich super, weil ich finde, dass das in allen Bereichen auch ein wichtiges Querschnittsthema ist.

00:06:17: Und da war das Interesse groß und ich durfte ein Praktikum machen und hatte dann die Chance, mich auf eine offene Stelle zu bewerben und durfte dann da meinen Berufseinstieg absolvieren in der Gleichstellungsabteilung und genauer dann mich auch mit dem Thema Frauen und Erwerbstätigkeit beschäftigen.

00:06:35: Mhm.

00:06:38: Ich habe ein altes Interview mit dir gefunden, also aus der Zeit vor dem Sportschwerpunkt, in dem es darum ging, dass Männer seltener sage Berufe, also soziale Arbeit, Gesundheit und Pflegerziehung und Bildung ergreifen.

00:06:54: Und wenn sie es tun, dann werden sie, hast du damals so schön gesagt, eigentlich freundlich empfangen so in dem Umfeld und haben auch sehr gute Aufstiegschancen, weil man Männern dann eben wieder so diese Führungsqualitäten zuschreibt.

00:07:10: Und seither frage ich mich so ein bisschen, vielleicht dass das aber vereinfacht, Ob Männer es leichter haben beim Aufbrechen von Klischees?

00:07:21: Weil, wenn ich mir jetzt umgekehrt das vorstelle, oder das muss ich mir nicht vorstellen, das erlebe ich jeden Tag, dass eine Frau in den vermeintlichen Männerberuf geht.

00:07:30: Da wird denen ja nicht so der Rote, der mich ausgerollt, sag ich mal.

00:07:34: Wie empfindest du das?

00:07:37: Ähm, ich glaub, das ist nicht so einfach zu beantworten.

00:07:42: Ich glaube, also es gibt ja diesen ... diesen gläsernden Fahrstuhl, das ist die Metapher dafür, dass gesagt wird, dass Männer in frauendominierten Brufen leichter aufsteigen, weil ihnen, wie du gesagt hast, eben die Kompetenz zugeschrieben wird, für zum Beispiel Führungspositionen und Frauen hingegen sind die andere Metapher an die gläserne Decke stoßen, an die sogenannte.

00:08:06: dass es sozusagen unsichtbare Barrieren gibt, die durch bestimmte kulturelle Praktiken in Organisationen dafür sorgen, dass Frauen der Zugang zu bestimmten Positionen verwehrt bleibt.

00:08:18: Und auf der anderen Seite sehen wir, dass Geschlechterstereotype, Geschlechterbilder auch in einem heraichischen Machtverhältnis stehen.

00:08:26: Und wir sehen, dass Eigenschaften, die Männern zugeschrieben werden, klassischerweise Stereotyp, gesellschaftlich dass ihnen eine höhere Bedeutung zugeschrieben wird.

00:08:39: Und insofern kann es eben auch so verstanden werden, dass Frauen dadurch, dass sie in männliche Domänen vordringen, dass es eben besser positiver bewertet wird, wenn sie zum Beispiel in bestimmte Berufe vordringen.

00:09:00: Und Männer hingegen erfahren häufig auch, eine Abwertung, weil Weiblichkeit teilweise mit Schwäche assoziiert wird und ergleicht.

00:09:10: Aber ich denke, das lässt sich nicht pauschal sagen, ist kontextabhängig.

00:09:14: Und natürlich, ja, klischeehaft.

00:09:17: Schwierig

00:09:17: auch.

00:09:18: Aber es ist ja eigentlich total spannend, weil von dem, wie du es jetzt erklärst, ist so ein bisschen so, dass man sich es vielleicht vorstellen kann.

00:09:26: Innerhalb der Organisation hatten man dann womöglich ... gewisse Vorteile in so einem weiblich dominierten Bereich und gleichzeitig erfährt er aber gesellschaftlich eher eine Abwertung.

00:09:42: Und bei Frauen ist es womöglich so, dass sie es in diesem beruflichen Bereich schwerer haben.

00:09:49: Aber wenn sie sich da durchsetzen, erfahren sie wiederum gesellschaftlich eher eine Anerkennung, weil es eben auch als ein Durchsetzen empfunden wird.

00:09:58: Muss man mal ein bisschen drauf rumdenken vielleicht.

00:10:00: Ja, ich glaube auch viel, dass es dann darum geht, wenn zum Beispiel Männer Emotionen Verletzlichkeit scheiden.

00:10:06: Etwas, was einfach total wichtig ist, weil Männer ja Menschen sind und auch Emotionen haben und Raum kommen müssen oder Raum haben müssen, sich damit auseinanderzusetzen.

00:10:18: Und genau dafür stehen wir eben auch als Projekt, dass wir Geschlechterstereotype abbauen wollen, in dem festen Glauben bzw.

00:10:30: der festen Überzeugung, dass Geschlechterstereotype alle Menschen begrenzen und dass wir da einfach ein Bewusstsein schaffen müssen.

00:10:39: Wir hatten zum Beispiel den Synchronschwimmer Friedhof Seidel, also ein toller Sportler, den wir über den es einen wirklich spannendes Porträt gab, sehr reflektiert, ein tolles Vorbild und das ist uns wichtig, sowas eben auch sichtbar zu machen, um den Entfaltungsraum auch für Männer sichtbar zu öffnen, den Diskurs zu ebnen.

00:11:01: Man kennt das ja... auch aus dem Sport, aber eben nicht nur diese klassischen Klischee triefenden Sprüche, sowas wie das Negativgemeinte, Du boxst ja wie ein Mädchen oder Aussprüche wie, das ist ein richtiger Mann oder gibt's also zahlreiche.

00:11:23: Jetzt hast du ja, haben wir schon gesagt, Gender Studies eben auch studiert.

00:11:28: Kannst du vielleicht ein bisschen was dazu sagen?

00:11:31: wie so Klischees überhaupt entstehen, weil die sind ja schon auch eingebettet, sag ich mal, in so einen sozialen Raum.

00:11:39: Also in unterschiedlichen Gesellschaften gibt es ja sicherlich zum einen übertragbare, aber zum anderen eben auch total unterschiedliche Klischees.

00:11:50: Ja, gerne.

00:11:51: Also geschlechter Klischees oder Stereotype, die haben wir ja erstmal alle im Kopf.

00:11:56: Die sind ja ein Mechanismus auch, um unsere komplexe Umwelt zu vereinfachen, weil wir nicht, unser Gehirn ist einfach nicht schafft, diese ganzen Entscheidungen immer neu zu verarbeiten.

00:12:06: Und insofern ist das einfach ein Mechanismus, der bei uns abläuft, ein bestimmtes Schubladendenken um unseren komplexen Alltag zu bewältigen.

00:12:16: Wichtig ist aus unserer Sicht allerdings, dass man das auch hinterfragt.

00:12:21: Dass man bestimmte Annahmen, die man hat, kritisch reflektiert.

00:12:26: Oder wenn man eben auch darauf angesprochen wird, eine Offenheit zeigt, sich damit auseinanderzusetzen.

00:12:33: Klischees sind ja ... Auch wenn wir sie als was beschränken, das empfinden, gibt's ja trotzdem so was wie positive und negative Klischees.

00:12:44: Und ich hab mich gefragt, ob wenn man ... Die Vorstellung von Binarität verlässt, ob einem dann vielleicht noch mehr Vorurteile begegnen in Bezug auf Geschlecht?

00:12:55: Oder vielleicht ist das aber auch zu kompliziert gedacht?

00:13:02: Ich weiß nicht, ob ich die Frage richtig verstehe.

00:13:04: Ich kann ... Also, ich glaube, dass es geschlechter Klischees für nahezu alle Personengruppen gibt.

00:13:16: Und Geschlechterstereotype sind ja aufeinander bezogen.

00:13:22: Das macht Geschlechterstereotype irgendwie aus.

00:13:24: Sie sind aufeinander bezogen.

00:13:26: Es gibt aktiv-passiv und unten stark-schwach.

00:13:30: Und ich glaube, es gibt ja ja auch Untersuchungen zu, dass es eine hohe Übereinstimmung... bei Befragten gibt, welchen Geschlecht sie welche Eigenschaft oder welches mehr mal zuschreiben.

00:13:44: Also es gibt eine Aufeinanderbezogenheit und gleichzeitig auch schließen sich diese Eigenschaften gegenseitig aus.

00:13:49: Was männlich ist, kann nicht weiblich sein und andersrum.

00:13:53: Und darin liegt, glaube ich auch, eine besondere Schwierigkeit in der Bewältigung dieser Klischees oder der Hartnäckigkeit, dass eben so ausgeschlossen ist.

00:14:05: Das ist, glaube ich, eine große Schwierigkeit.

00:14:08: Und was jetzt Menschen außerhalb der Binarität angeht, da müsste ich noch mal genauer überlegen, was.

00:14:20: Ja, es gibt natürlich Vorurteile und gerade auch im Sport, das haben Studien ja auch belegt, hohe Diskriminierung, Sachen Transfeindlichkeit, Homofindlichkeit, da sind wir leider noch nicht gut aufgestellt und da gibt es, glaube ich, auch ein großes Informationsdefizit, was wir auch versuchen mit unserem e-Learning-Kurs.

00:14:42: Wir haben dann Modul zum Thema Geschlechtervielfalt ein Stück weit aufzufangen, weil ich glaube, das ist auch einer großen Unsicherheit geschuldet, auch einer Unkenntnis und ja, das versuchen wir einfach mit unserem Angebot noch ein Stück weit aufzufangen und ja, den Menschen die Sicherheit zu geben, auch damit gut umzugehen.

00:15:05: Danke schön.

00:15:06: Außer dann auch immer so ein bisschen die Frage, wie kann man sich einlassen auf eine Frage, die man vielleicht nicht erwartet hat und finde ich gut, danke dir.

00:15:20: Ihr habt in eurer Selbstbeschreibung stehen, ihr setzt euch für eine klischeefreie Sportkultur ein, um die Entwicklungsmöglichkeiten und Teilhabe von Menschen aller Geschlechter am spitzen Sport nachhaltig zu stärken.

00:15:34: Es vielleicht ... Eine sehr simple Frage, aber irgendwann habt ihr ja mal angefangen mit dem Angebot und wo setzt man da an?

00:15:43: Das ist quasi ein weißes Blatt Papier, dass man dieses Projekt jetzt startet.

00:15:49: Wo macht man den Anfangspunkt?

00:15:53: Ja, das ist eine gute Frage.

00:15:54: Es war auch eine super spannende Erfahrung für mich, so ein Projekt gemeinsam mit dem Team von Anfang an aufzubauen und deswegen natürlich anders.

00:16:03: Du brauchst eine Website, brauchst ein Logo, du brauchst Partnerin und natürlich eine Idee, was ihr machen wollt.

00:16:11: und das hatten wir ganz konkret.

00:16:13: Wir haben natürlich unser Vorhaben geplant für die zweieinhalb Jahre und haben dann sukzessive die ersten Materialien umgesetzt und haben natürlich parallel auch Öffentlichkeitsarbeit gemacht.

00:16:28: Wir sind zum Beispiel ganz aktiv auf Instagram und LinkedIn und haben uns vernetzt.

00:16:33: Wir haben inzwischen ein sehr großes Netzwerk aufgebaut und ich glaube, die große Stärke auch von uns.

00:16:42: liegt eben daran, dass wir auch beim Kompetenzzentrum angesiedelt sind, weil der Verein einfach bundesweit ein total großes Netzwerk hat im Bereich Chancengerechtigkeit und der Diversität.

00:16:54: Und da können wir einfach super anschließen.

00:16:56: Wir haben eben auch super Kontakte in die Medien und da wissen wir ja auch, oder du weißt, dass er viel besser, dass Medien Sichtbarkeit für Chancengerechtigkeit im Sport auch eine sehr wichtige Rolle spielt.

00:17:10: Kommen wir später auch noch mal drauf zurück, habe ich noch ein, zwei Fragen dazu.

00:17:14: Jetzt aber erst mal noch, was so euren Arbeitsalltag angeht.

00:17:20: Kommt es vor oder kommt es häufig vor, dass Menschengruppenorganisationen auch mit so ganz konkreten Anfragen auf euch zu kommen und sagen, hier das und das Thema haben wir, wie können wir das gemeinsam beackern?

00:17:35: Das kommt ... Ja, kommt auf jeden Fall vor.

00:17:38: Wir haben ja eigentlich eine ganz klare Zielgruppe, nämlich die Sportverbände.

00:17:44: Wir kooperieren ja, wie gesagt, auch mit zwei sehr großen Verbänden, die uns auch dabei unterstützen, unsere Angebote in der Fläche zu verbreiten.

00:17:54: Und wir haben schon vereinzelt Workshops durchgeführt mit einzelnen Fachverbänden.

00:17:59: Das ist total spannend war, weil es auch immer wieder ähnliche ... ja.

00:18:04: Herausforderungen gibt, sag ich mal und da sind wir sozusagen in dem direkten Austausch und dann gibt es natürlich auch immer wieder die Möglichkeit für uns auch Veranstaltungen mit einem Informationsstand dabei zu sein oder irgendwo einen Workshop durchzuführen und das ist natürlich super, das nehmen wir immer gerne an.

00:18:30: Gleichzeitig habt ihr auch unterschiedliche, fester Angebote.

00:18:33: Da würde ich jetzt gerne mal ein bisschen mit dir im Detail drauf schauen.

00:18:37: Vielleicht zuerst die sogenannte E-Sport-Tasche mit ihren verschiedenen Modulen.

00:18:43: Kannst du ein bisschen den Hörer in erklären, was sich dahinter verbirgt.

00:18:48: Die e-Sporttasche ist unser e-Learning-Kurs, eigentlich das Herzstück unseres Projekts.

00:18:54: Da haben wir jetzt lange daran gearbeitet und werden in Kürze auch unser sechstes Modul veröffentlichen.

00:19:00: Und da geht es erstmal darum, für Geschlechterstereotypen zu sensibilisieren und mit einem historischen Überblick auch zu vermitteln, dass es eigentlich schon ... Ja, eine starke Verbindung auch zwischen Männlichkeit und Sport gibt, was vielleicht auch der Grund sein könnte, weshalb es heute noch so große strukturelle Ungleichheiten gibt.

00:19:21: Und die wollen wir natürlich auch bearbeiten und haben zum Beispiel in einem Modul einen Handbuch entwickelt mit Präsentationsfolien, um Organisationen sozusagen das Handwerkszeug an die Hand zu geben, so einen eigenen Klischeefreiprozess zu starten, weil wir wissen, es gibt wenig Zeit.

00:19:41: Wir haben also auch immer Downloadmaterial zur Verfügung gestellt und dann haben wir ein weiteres Modul, da geht es um Klischeefreie Sportberichterstattung.

00:19:53: Wie kann eigentlich auch ein Verein oder eine Organisation die Öffentlichkeitsarbeit klischeefrei gestalten?

00:19:59: und zuletzt wollen wir in Kürze auch ein Modul zum Thema geschlechter Verhältnis in Führungsposition rausbringen.

00:20:07: Und das Schamante an diesem Kurs oder an diesen Kursmodulen ist, dass man da tatsächlich komplett zeitlich flexibel online teilnehmen kann, richtig?

00:20:19: Definitiv.

00:20:20: Also der Kurs findet den auf unserer Website und da kann man einfach sich registrieren und dann die Module nacheinander bearbeiten.

00:20:30: Jedes Modul dauert ungefähr forty-fünf Minuten.

00:20:33: Der Kurs ist kostenfrei, also es ist... Du hast den ja auch schon gemacht, Mara.

00:20:39: Genau, ich bin noch nicht durch alle Module durch.

00:20:41: Aber natürlich ist das ja letztlich auch, finde ich, innerhalb meiner Arbeit wichtig, bei solchen Themen eben dazu zu lernen.

00:20:52: Es gibt ja wenige, ich sag mal, klassische ... Fortbildung für das, was ich mache, um nicht zu sagen, mir wäre noch keine begegnet.

00:21:01: Falls jemand von einer weiß, bitte gerne bei mir melden.

00:21:05: Deswegen fand ich das tatsächlich ein sehr cooles Angebot.

00:21:10: Genau.

00:21:11: Und wir verlinken das natürlich auch alles in den Show-Notes, damit Interessierte sich da einklinken und das mal selber machen können.

00:21:23: Von den Zielgruppen ist das so ein bisschen wie das, was man generell als eure Zielgruppen beschreiben kann, oder?

00:21:30: Also einerseits verbände dann Medienschaffende und eben generell engagierte Menschen im Sport, kann man das so sagen?

00:21:37: Oder hab ich was vergessen?

00:21:39: Nee, eigentlich genau richtig.

00:21:41: Vor allem einfach Menschen, die im organisierten Sport unterwegs sind.

00:21:44: Viele Themen ... gibt es ja unabhängig davon, ob ich jetzt in einem Verband oder Verein bin und insofern ist... ... der Kurs auf jeden Fall für alle Menschen im organisierten Sport gemacht ... ... und Medienschaften und Journalisten ... ... da habe ich jetzt auch häufiger die Rückmeldung bekommen, ... ... dass die ganz dankbar sind ... ... über unsere Factcheats, das freu ich natürlich auch total ... ... und ... ... genau.

00:22:08: Und insgesamt Sportbegeisterte, wir sind ja ... ... also der Sport ist ja auch ... ... quasi Mikrokosmos der Gesellschaft ... ... und wir sind alle ... ... in verschiedenen Rollen auch im Sport unterwegs, ... ... auch zum Beispiel als Eltern, ... ... haben Kinder ... ... und ... ... ich glaube es ... ... ist nie ... nicht falsch über diese Themen Bescheid zu wissen.

00:22:26: Und da ist auch der Umfang des Kurses überschaubar.

00:22:29: Und da lohnt es sich auf jeden Fall einen Blick rein, würde ich mal sagen.

00:22:32: Mhm.

00:22:33: Gar nicht, um jetzt mit dem Finger auf irgendwelche Gruppen zu zeigen, also wieder im guten, noch nicht so positiven, sondern mal aus Interesse mit dem Hintergrund deiner Arbeit, würdest du sagen?

00:22:51: Es gibt Sportarten, die weiter sind bei der Überwindung von Klischees oder vielleicht auch Sportarten, die sich noch schwerer damit tun oder ist das schwierig?

00:23:03: Ich glaube, es gibt inzwischen super viele gute Beispiele, die auch vor allem durch die Medienpräsenz... Also Entwicklungen, die vor allem durch die Medienpräsenz zustande kommen, das ist natürlich der Fußball ganz weit vorne.

00:23:16: Die haben ja auch eine Super-Tin-Regelung, also für transinternombinäre Personen im Amateur-Fußball.

00:23:23: Da gibt es viele positive Beispiele.

00:23:26: Basketball, XXIII ist, glaube ich, sehr präsent.

00:23:30: Und Volleyball natürlich als eine der Teamsportarten, in denen Frauen auf jeden Fall ... stärker repräsentiert sind.

00:23:41: Und ich glaube, dass das Bewusstsein in vielen Sportarten inzwischen wächst und dass man an mehrgeschlechter Gerechtigkeit nicht vorbeikommt.

00:23:50: Mhm.

00:23:52: Was du gerade gesagt hast, in Bezug auf Fußball, das ist tatsächlich die Neuregelung des Spielrechts, die der DFB-Pom aus dem Kopf, wirstest du es, ist du es, ist du es, ist du es, ist du es, ist du es, ist

00:24:03: du es, ist du es, ist du es, ist du es,

00:24:04: ist du es, ist du es, ist du es.

00:24:06: angestoßen hat, dass seitdem Menschen sich eben dem Team der Mannschaft zuordnen können, das Geschlechts mit dem sie sich identifizieren und auch wenn sie den Prozess einer Geschlechtsanpassung durchlaufen, eben den Zeitpunkt selber wählen, zudem sie, wenn sie es denn möchten, tauschen.

00:24:30: und das gilt für den Amateurinnen und für den Jugendbereich.

00:24:35: Und ist sicherlich die am weitesten greifende gute Regelung im Sport überhaupt.

00:24:45: oder fällt dir ein vergleichbares, eine vergleichbare Regelung bei einem anderen Sportverband ein?

00:24:52: Ich glaube, Quadball ist noch auch ganz vorne.

00:24:58: Der Fußball ist da schon, glaube ich, gut unterwegs und dient.

00:25:02: auch anderen Sportarten als Vorbild.

00:25:04: Und danke für die Ergänzung.

00:25:06: Ja, klar, gerne.

00:25:08: Ich merk das an mir selber, wenn man in den Themen sehr lange unterwegs ist, dann setzt man sie klar, wenn wir uns unterhalten, wissen wir es natürlich auch, dass die andere Person weiß, wovor man spricht.

00:25:19: Aber die ist dann natürlich meine Aufgabe, die Hörerinnen möglichst gut mitzunehmen, die vielleicht jetzt gerade ein Fragezeichen haben.

00:25:28: Womöglich gibt's auch Menschen, die ein Fragezeichen haben, wenn sie Quad-Ball.

00:25:31: hören.

00:25:33: Das war mal unter einem anderen Namen bekannt und hat auch Gründe, warum der Name sich tatsächlich verändert hat, weil es nämlich ein Sport ist, der ursprünglich aus den Harry Potter Büchern gekommen ist und aufgrund eben der... Sehr schwierigen Positionierungen der Autoren hat man dann irgendwann sich zu einer Umbenennung des Sports entschieden, der nämlich tatsächlich womöglich am diversesten von allen Sportarten aufgestellt ist in der Mannschaftszugehörigkeit, Teamzusammenstellung und so weiter.

00:26:17: Ich habe vorhin angesprochen, dass wir beide uns im September beim DOSB auch getroffen haben und ich habe gelesen auf eurer Homepage, dass du im Nachgang der Veranstaltung nochmal festgehalten hast.

00:26:27: Klischeefreiheit im Sport ist kein nice to have, sondern Voraussetzung für echte Teilhabe und Chancengerechtigkeit für alle Geschlechter.

00:26:36: Und trotzdem ist es ja so, dass aktuell viele Angebote in dem Bereich nicht nur im Sport, sondern insgesamt zurückgefahren oder sogar abgeschafft werden.

00:26:46: Auch der DFB hat beispielsweise seine Stelle für geschlechtliche und sexuelle Vielfalten nicht verlängert.

00:26:54: Merkt ihr das in irgendeiner Form?

00:26:56: Also im Sinne von, dass da Netzwerkpartnerinnen einfach eben wegbrechen oder dass dadurch vielleicht auch... Aufgaben bei euch landen, die vorher von denen gemacht wurden?

00:27:10: Also wir nehmen das natürlich wahr, dass Ressourcen knapper werden.

00:27:15: Insofern ist es uns natürlich auch total wichtig, unser Netzwerk zu stärken und zu schauen, wie können wir eigentlich die Kräfte bündeln, wie können wir Themen gemeinsam bearbeiten, damit sie weiterhin bearbeitet werden.

00:27:29: Und ich persönlich finde, dass sehr bedauerlich, weil ich glaube, dass Geschlechtervielfalt, aber auch Diversität insgesamt ein wichtiger Schlüssel ist für viele Herausforderungen, nicht nur im Sport.

00:27:44: Und ja, insofern kann ich nur sagen, dass wir uns natürlich weiterhin für die Themen einsetzen wollen und gemeinsam mit den PartnerInnen im Netzwerk die Themen bearbeiten.

00:28:00: und ich möchte auf jeden Fall herzlich dazu einladen, sich mit uns zu vernetzen und zu schauen, wo gibt es die Beeinstimmung, was kann man gemeinsam bearbeiten, sich gegenseitig stärken und genau.

00:28:12: Mhm,

00:28:13: ja, sehr schön und auch sehr wichtig.

00:28:16: Du hast vorhin angesprochen, dass Klischees oder auch so eine innere Ablehnung beim bestimmten Themen ja durchaus auch aus Unsicherheiten und Ängsten heraus entstehen können.

00:28:30: Und mein Eindruck oder auch so meine eigene Erfahrung ist, wenn man innerhalb dieser Themen arbeitet, durchläuft man ja auch so Prozesse.

00:28:39: Also ich glaube am Anfang, vielleicht kannst du gleich mal sagen, wie du das bei dir empfunden hast.

00:28:46: hat man vielleicht noch mehr so eine Wut oder auch eine Ungeduld in bestimmten Gesprächen.

00:28:53: Kann man sich jetzt natürlich im beruflichen Kontext nicht immer leisten, aber einfach so von der eigenen inneren Reaktion, wenn Leute kommen und mit so einer krassen Ablehnung auf was reagieren, was man selber als total selbstverständlich empfindet.

00:29:06: Und man muss dann aber irgendwie auch lernen, sich so rauszusoomen und das anzunehmen.

00:29:14: wo der oder die gegenüber gerade ist, um Leute besser mitnehmen zu können, weil man die natürlich mit Wut oder dann wiederum mit einer eigenen Ablehnung überhaupt nicht mitnehmen kann, sondern eben nur... weiter noch vom Thema weggreift, wegtreibt.

00:29:32: Wie sehr, das ist jetzt eine sehr lange Frage, aber mich würde es tatsächlich interessieren, weil das ja dein beruflicher Alltag ist, wie sehr musst du dich da auch selber vielleicht regulieren, wenn du mit Leuten zu tun hast, die einfach sagen, das ist alles Bullshit, das interessiert mich nicht, zum Glück hört der Scheiß jetzt wieder auf oder begegnet dir so.

00:29:50: was überhaupt?

00:29:54: Ich muss sagen ... glücklicherweise nicht oft, weil wir vor allem mit Leuten zusammenarbeiten, die ja gerne mit uns zusammenarbeiten wollen und das macht natürlich deutlich mehr Spaß.

00:30:09: Habs aber auch schon jetzt in anderen Kontexten erlebt, wenn man in einem Workshop ist und da sind Leute, weil sie eben da sein müssen.

00:30:15: Das kann natürlich so ein Workshop auch eine gewisse Dynamik verleihen, wenn man dann das entsprechend produktiv lenkt, weil man wäre ja auch in Austausch kommen und nicht dann da zwanzig Leute und alle entdecken sich zu.

00:30:30: Also das ist natürlich auch spannend, wenn man da einfach Leute mit abholen kann.

00:30:34: Und ja, ich habe das, wie gesagt, in den Kontexten, in denen wir unterwegs sind, mit den Leuten, mit denen wir zusammenarbeiten, nämlich eigentlich eine große Aufgeschlossenheit war von Menschen aller Geschlechter, die das Thema spannend finden und wichtig finden, dass wir uns da vereinsetzen.

00:30:54: und Ja, alles andere, muss ich tatsächlich sagen, kommt mir im beruflichen Kontext wenig unterwegs.

00:31:03: Kriegen das natürlich mit, dass es viele Widerstände auch gibt in bestimmten Bereichen des Sports, Widerstände gegen bestimmte Entwicklungen.

00:31:13: Das nehmen wir natürlich wahr.

00:31:15: Aber jetzt die ganz konkret Begegnung haben wir im Alltag wenig.

00:31:23: wäre dann die Erweiterung der Frage, wie schafft man es noch stärker, dann auch so die Bubble aufzubrechen und auch Leute zu erreichen, die nicht von alleine kommen?

00:31:36: Das ist eine Frage, die auf jeden Fall Projekte wie uns umtreibt, weil wir wollen eben die Leute erreichen.

00:31:41: Unser e-Learning-Kurs ist zum Beispiel auch für diejenigen konzipiert, die sich jetzt noch nicht so intensiv mit den Themen beschäftigt haben.

00:31:48: Also Leute, die im Bereich geschlechter Gleichstellung im Sport schon Ausgeprägte Kenntnisse haben, die können sicherlich den Kurs auch verwenden für ihre eigenen Zusammenhänge.

00:32:02: und unser Ziel wäre es diesen Kurs auch in die Breite zu tragen, dass er in den Schulungsstrukturen verankert wird, dass da entsprechend auch eine Anerkennung.

00:32:14: stattfindet, um so diese Inhalte in die Breite zu tragen.

00:32:18: Und wir versuchen das eben auch über Social Media, dass wir Leute erreichen und für die Themen gewinnen.

00:32:25: Und spannend finde ich persönlich immer, weil wir auch auf verschiedenen Veranstaltungen sind, die jetzt nicht... Wo jetzt nicht das Fachpublikum hauptsächlich zu Gast ist.

00:32:35: Und diese Austausche finde ich immer total spannend, weil dann kommen Leute auch an unseren Stand und fragen, ach, Klischee frem Sport, das ist ja spannend.

00:32:42: Wieso gibt es denn das?

00:32:43: Was macht ihr das?

00:32:44: Und dann kommt man in den Austausch und sowas finde ich dann immer besonders spannend.

00:32:49: Und dann, das findet dann eher im Zwiegespräch statt.

00:32:52: Dass man, dass es dann auch sehr, ja, diese Gespräche sind dann auch sehr intensiv.

00:33:01: Das macht dann aber auch Spaß, weil die Leute mitzunehmen und auch zu überzeugen, dass das Thema wichtig ist und dass sie eben auch alle davon profitieren.

00:33:12: Und das funktioniert in der Regel eigentlich auch ganz gut.

00:33:18: Kann ich mir ehrlich gesagt bei dir auch sehr gut vorstellen, weil du ja so eine große Ruhe hast so in deinem Auftreten, dass die Leute sich das dann überhaupt erst mal anhören.

00:33:29: Das ist ja so der Einstieg überhaupt, also dass jemand, der dem Thema vielleicht nicht hundert Prozent offen gegenübersteht, sich aber überhaupt erst mal anhört.

00:33:39: Was wird mir denn hier erklärt?

00:33:41: Eine andere feste Rubrik bei euch auf der Homepage ist der sogenannte Denkanstoß.

00:33:47: Kannst du ein bisschen was dazu erzählen, was sich dahinter verbirgt?

00:33:52: Ja, gerne.

00:33:53: Der Denkanstoß, das ist ein Rubrik bei uns, in der wir gute Beispiele oder auch andere Institutionen aus unserem Netzwerk sichtbar machen wollen und auch ein Stück weit zum Nachmachen und Vernetzen einladen wollen, weil wir verstehen uns auch als Netzwerkprojekt, dass wir sozusagen auch anderen Sichtbarkeit geben, auch über unsere Kanäle, das finden wir total wichtig, weil wir auch nicht alle Themen bedienen können und weil es einfach auch schon Projekte gibt, die das machen und super machen, sehr gut machen.

00:34:29: Und da wollen wir einfach dazu beitragen, die mehr sichtbar zu machen.

00:34:33: Ihr seid ja zum Beispiel auch mit der Bolsterbühne dabei.

00:34:36: Wir haben Fierce Run Force von Steffi Platt.

00:34:39: Da geht es ja um zyklusbasiertes Training.

00:34:42: das Projekt Scoring Girls überhaupt oder auch Equal Champs.

00:34:46: Da haben wir auch ein Factory zum Thema Sportsbondsering gemacht.

00:34:49: Also so Initiativen, von denen wir sagen, hey, das bieten echten Mehrwert in Sachen Geschlechtergerechtigkeit im Sport und die wollen wir hier mit aufnehmen und einladen sich auf dieser Website von uns umzuschauen, zu gucken, hey, was gibt es eigentlich, was machen eigentlich andere und kann ich da in Kontakt kommen, kann ich das bei mir auch machen.

00:35:09: und die Rubrik.

00:35:11: ist auf jeden Fall noch ausbaufähig, da freuen wir uns natürlich auch jederzeit über Hinweise aus dem Netzwerk, wenn jemand sagt, hey, wir haben hier ein cooles Projekt und dieses Ziel, also wenn ich von der Veranstaltung zurückkomme, dann schreiben wir erst mal alle im Kanal, wen wir alles jetzt anschreiben müssen, was für coole Projekte gibt, die auf jeden Fall Sichtbarkeit verdient haben und ja, wo es auf jeden Fall Nachmacherinnen geben sollte.

00:35:37: Ist dann auch tatsächlich, ich hab schon gesagt, wir verlinken natürlich eure Homepage in den Shownotes, eine große Einladung an die Hörerinnen, sich das beim Denkanstoß mal in Ruhe anzuschauen, wer da alles auftaucht, weil sowas natürlich, wie du gerade gesagt hast, Nachahmer inspirieren kann.

00:35:56: Andererseits hat es, finde ich, auch den guten Effekt von so einer Bestärkung.

00:36:02: Man hat ja in dem Bereich schon manchmal auch so Einzelkämpfer in Momente, wo man so denkt, poch, man ist so allein auf weiter Flur, aber ist man eigentlich gar nicht und sich das mal wieder... vor Augen zu bringen, es finde ich auch total gut.

00:36:18: Und daran merkt man dann auch, du hast es gerade gesagt, ihr seht euch auch als Netzwerkanlaufstelle oder als Netzwerk Schaffende, wie wichtig das eigentlich ist.

00:36:31: Diese guten Beispiele und diese

00:36:37: Bemühungen

00:36:38: für eine, ich sag mal, offene, bessere, inklusivere Gesellschaft, da findet oft noch weniger gute und funktionierende Vernetzung statt als, ich sag mal, da wo Kräfte negativ wirken wollen.

00:36:55: Und Netzwerken ist total wichtig, wenn es ein aktives Netzwerken ist und nicht hier so ein... Na.

00:37:06: Fehlt mir das Beispiel.

00:37:06: Aber eine Zeit lang war Netzwerk, finde ich, fast so ein Begriff, wo man innerlich abgewunken hat, weil Netzwerken bedeutet hat, dass Leute sich halt irgendwo mit einem Klassekt hinstellen und irgendwie oberflächliches bla bla austauschen.

00:37:19: Aber es gibt halt ja auch dieses echte, inhaltlich wertvolle Netzwerken.

00:37:24: Und darum muss man sich, finde ich, auf jeden Fall ganz aktiv bemühen.

00:37:29: Definitiv.

00:37:30: Also Sekt trinken, was auch okay.

00:37:36: Wir haben tatsächlich auch, wie gesagt, auf LinkedIn wird es auch vor allem ganz deutlich und was ich persönlich auch total wichtig finde, ist die einzelnen Stimmen aus dem Netzwerk, die sich klar machen.

00:37:47: Wir haben da Menschen aller Geschlechter, die mit ihren Voices, so nennen wir das Format, sich auch dafür stark machen und sichtbar sind.

00:37:57: Ich glaube, dass es nicht zu unterschätzen, welche Wirkung das hat, wenn Menschen in wichtigen Schlüsselfunktionen im Sport oder auch mit einer hohen Reichweite sich für dieses Thema einsetzen, um auch zu signalisieren, hey Leute, das ist wichtig, wir müssen da zusammen daran arbeiten, ich mach auch mit, ich mach hier auch in meinem Bereich was und das lohnt sich.

00:38:21: dass das einfach ein großer Motivationsfaktor ist, sozusagen auch unsere Hoffnung.

00:38:25: Ja, auf jeden Fall würde ich so unterschreiben.

00:38:28: Du hast das schon angedeutet.

00:38:30: zu euren Aufgaben.

00:38:32: Zählt ihr es, neben der Arbeit mit Verbänden und Engagierten eben auch Journalistinnen mit Daten und Fakten zu versorgen, also beispielhaft über die Fact-Sheets, aber eben auch, wenn sie sich entschließen, an den Modulen der E-Sport-Tasche teilzunehmen.

00:38:49: Und Ziel ist eben klar, eine klischeefreie und geschlechtergerechte oder zumindest geschlechtersensible Bericht.

00:38:55: der Stattung zu fördern.

00:38:57: Mal ganz doof gefragt, wie gut wird das denn angenommen?

00:39:03: Meinst du den Kurs?

00:39:05: Nee, ich meine generell, wie sehr bekommt ihr das mit, dass Journalistinnen auch auf eure Arbeit zurückgreifen oder auch tatsächlich Journalisten?

00:39:17: Das kommt hier und da schon mal vor.

00:39:19: Ich hatte zuletzt auf einer Veranstaltung, habe ich eine Journalistin, meine Visitenkarte in die Hand gedrückt.

00:39:24: Das kannte natürlich mich nicht, aber das Logo.

00:39:27: Und das finde ich natürlich super cool, dass wir da aufgenommen werden und das kommt schon mal vor, dass unsere Pressemitteilung geteilt werden.

00:39:38: Es braucht natürlich dann auch den entsprechenden Anlass dazu.

00:39:42: Sport, große Ereignisse eignen sich ganz prima.

00:39:45: Wir hatten jetzt auch schon die Gelegenheit... häufiger inzwischen tatsächlich auch im Regionalfernsehen beim WDR mit dabei zu sein, wenn Beiträge produziert wurden, zum Beispiel bei Aminia Bielefeld, beim VfL Bochum waren wir.

00:40:00: Wir durften aber auch beim Training bei der ehemaligen Olympiunik in Jasmin Kvartwo Bühner dabei sein.

00:40:06: Da ging es um Geschlechtigkeit bei Olympia und das ist einfach ein Zeichen, dass wir von den Medien gesehen werden, dass das Projekt auch ein guter Aufhänger ist, sich mit dem Thema geschlechter Gerechtigkeit im Sport in bestimmten Beiträgen und Formaten auch zu beschäftigen.

00:40:25: Und das ist natürlich auch unser großes Ziel, nicht nur unsere natürlich primäre Zielgruppe, die Sportverbände, Medienschaffende selbst, sondern auch die breite Bevölkerung.

00:40:37: zu erreichen mit dem Thema.

00:40:39: Aber ich glaube, viele denken da tatsächlich nicht drüber nach.

00:40:41: Viele Geschlechterklischees haben wir unbewusst im Kopf, werden unbewusst wieder reproduziert.

00:40:47: Und das ist einfach eine tolle Gelegenheit, diese Themen öffentlichkeitswirksam zu platzieren.

00:40:54: Gleichzeitig wäre es ja irgendwie ein Traum, wenn ihr die eine oder andere Sportredaktion einfach mal durchschulen dürftet.

00:41:03: Gerne.

00:41:06: Wie oft bist du denn in deinem Job auch frustriert?

00:41:09: Gibt es Momente, wo du so das Gefühl hast, du läufst gerade gegen eine Wand, die kommt dir bekannt vor, sie wurde nur zwischendurch mal überstrichen?

00:41:18: Ich glaube, ich bin schwer zu frustrieren, ehrlich gesagt.

00:41:21: Weil dazu macht der Job einfach viel zu viel Spaß.

00:41:25: Und dafür kriegen wir auch viel zu viel positives Feedback auch für die Angewote, die wir veröffentlichen.

00:41:35: Und ... Ja frustrierend, weiß ich gar nicht.

00:41:39: Eigentlich weniger.

00:41:40: Das ist ja super.

00:41:41: Vielleicht

00:41:43: haben wir mich auch schon zu doll daran gewöhnt an bestimmte Widerstände oder Strukturen.

00:41:48: Ich weiß es nicht genau.

00:41:49: Aber eigentlich ist meine Wahrnehmung schon, dass es eine große Aufgeschlossenheit gibt dem Thema Gegenüber und das spiegelt sich in der Zusammenarbeit mit verschiedenen Netzwerkpartnerinnen.

00:42:05: Ich bin da eigentlich Ja, wenig frustriert, muss ich sagen.

00:42:09: Ja, das ist doch sehr schön.

00:42:10: Also, ich hätte jetzt die Anschlussfrage noch gestellt.

00:42:14: Was macht dir Mut?

00:42:15: Ist das dann genau diese Offenheit, von der du sprichst?

00:42:18: Oder gibt's vielleicht auch sonst noch was, was dir dazu einfällt?

00:42:24: Was macht mir Mut?

00:42:27: Mut macht mir.

00:42:30: Wir hatten mal einen Workshop bei einem Verband.

00:42:33: Die haben sich ... Haben sich sehr viele Leute daran beteiligt und das Thema richtig ernst angenommen.

00:42:41: Und ich muss sagen, bei vielen Gleichstellungsthemen sind es ja oftmals auch Frauen flinter Personen, die einfach von Diskriminierung betroffen sind, die sich für das Thema einsetzen, verständlicherweise.

00:42:56: Aber ich finde es einfach total cool, wenn auch Männer... den Mehrwert erkennen von Geschlechtergerechtigkeit im Sport, auch den Mehrwert für sich erkennen, den Abbau von Stereotypen, von eigenen Begrenzungen und sich gemeinsam für das Thema einzusetzen.

00:43:15: Das ist sowas, finde ich, total wichtig und würde mich freuen, wenn das zukünftig stärker gelingen könnte, das auch als Gemeinschaftsaufgabe zu verstehen.

00:43:28: ... für die wir alle eine Verantwortung tragen und von der wir aber am Ende auch alle was haben.

00:43:34: Ist jetzt vielleicht ein bisschen pathetisch gesagt, aber ... ... das ist tatsächlich was.

00:43:38: Wenn ich so was miterlebe, Teil von so was sein darf.

00:43:41: Und das ... ... das macht mir Mut, definitiv.

00:43:47: Das ist überhaupt nicht pathetisch, sondern eigentlich ist das ja total spannend, weil das ist so ein bisschen ... ... auch so ein ... ... ist das Glas halb voll oder halb leer?

00:43:58: finde ich.

00:43:59: Weil genau das, was du jetzt gesagt hast in Sachen Mut machen, könnte ja auch eine Quelle für Frustration sein.

00:44:07: Also beispielsweise, dass vielleicht viele Männer sich erst einbringen in dieses Thema, wenn sie erkennen, dass es halt ein Mehrwert hat oder ein Wert für alle.

00:44:17: Man hätte ja erst mal die Hoffnung, dass Menschen sich einbringen in dieses Thema, weil es wichtig ist und nicht nur ab... dem Zeitpunkt, wo sie vielleicht auch einen Wert für sich selbst erkennen.

00:44:28: Das ist so diese klassische Geschichte, wenn Männer sich in diesen Themen zu Wort melden und sagen, ich hab ja auch Töchter, wo ich immer denke, ja, aber es wär halt auch schön, wenn man sich für Frauen interessieren würde, ohne Töchter zu haben oder dafür, dass halt die Welt irgendwie ein bisschen gerechter ist für alle Geschlechter.

00:44:46: Und so wie du es jetzt formuliert hast, hat's halt natürlich eine sehr, sehr positive Sicht der Dinge, finde ich eigentlich ... Gut, dass du dir die in diesem Job erhalten hast, finde ich nämlich gar nicht so einfach.

00:44:59: Ja, da ist mein Optimismus einfach ungebrochen.

00:45:02: Für mich ist das Glas halt voll.

00:45:04: Definitiv.

00:45:06: Ja, sehr, sehr schön.

00:45:08: Du hast die Factsheets schon angesprochen.

00:45:11: Und ihr stellt ja bei euch auf Instagram auch immer mal wieder vielleicht auch überraschende Fakten oder einfach generell eben Fakten vor.

00:45:20: Geht's da auch so ein bisschen um so eine spielerische Verbreitung oder auch darum, euer eigenes Angebot noch ein bisschen bekannter zu machen?

00:45:27: oder ist so was immer so... gesunder Mix?

00:45:32: Sowohl als auch ein gesunder Mix.

00:45:34: Der einen Seite wollen wir natürlich mit Fakten, ich glaube, dass viele Menschen einfach, dass ihnen gar nicht so bewusst ist, wenn ich denen jetzt sage, Mediensichtbarkeit von Sportlern bei zwölf Prozent, das ist natürlich eine Zahl, die ist dramatisch.

00:45:50: Und ich glaube, das ist einfach vielen nicht bewusst und damit muss man rausgehen, um Bewusstsein zu schaffen.

00:45:56: und auch wie sind, wie sind die Geschlechterfällen in verschiedenen Funktionen des Sports, dass es da starke, untere Präsentanzen und Ungleichgewichte gibt.

00:46:07: Ich glaube, das ist einfach wichtig, dass man da mal mit Zahlen informiert und diese Gelegenheit nutzen wir natürlich, um unsere Formate auch zu bewerben, das ist ganz klar.

00:46:23: Und gleichzeitig?

00:46:24: ändern sich die Zahlen dann aber sehr wenig.

00:46:27: Also, wenn ich mich so zurück erinnere, wenn man mal drauf schaut, wann das angefangen hat mit dieser Erhebung, da war's dann halt ein bisschen unter zehn Prozent.

00:46:37: Jetzt ist es ein bisschen über zehn Prozent.

00:46:41: Genau.

00:46:41: Wie man die Durchschlagskraft an den entscheidenden Stellen damit schafft.

00:46:46: Das bleibt ein Thema, an dem alle weiter arbeiten müssen.

00:46:51: Bretter bohren.

00:46:52: Bretter bohren.

00:46:54: und vor allem Bretter an verschiedenen Stellen bohren, weil ich glaube, zum Beispiel, es gibt, ich weiß nicht, ob die kennst du so eine Studie aus Österreich, denn der Belongs in der Sportberichterstattung ist eigentlich mit die jüngste Studie zum Thema Mediensichtbarkeit von Sportlerinnen.

00:47:08: Und da wird nämlich auch deutlich, dass zum Beispiel Sportjournalistinnen deutlich häufiger über Sportlerinnen berichten als die männlichen Kollegen.

00:47:16: Und da ist zum Beispiel... denke ich auch eine wichtige Stellschraube.

00:47:20: Es braucht mehr Frauen in den Sportredaktionen, weil die einfach auch nochmal andere Themen auf dem Schirm haben und ganz offensichtlich auch den Frauensport nochmal besser aufs Tableau bringen.

00:47:31: Das ist eine von vielen Stellschrauben, wie man das Problem angehen kann und ohne so eine Studie weiß man das natürlich so in dem Fall nicht.

00:47:40: Und das ist wie gesagt eine ziemlich aktuelle Studie aus den Jahren.

00:47:44: Ich finde es sehr großartig, dass du tatsächlich diesen so ja positiven, zugewandten Blick darauf hast, weil ich hab da oft auch so eine Ungeduld, dass ich so denke, ja okay, mit der Studie können wir es euch jetzt beweisen, aber eigentlich war es doch total klar, je diverser eine Redaktion ist, je diverser sind irgendwie auch die Themen, die sie bearbeitet, also da geht es ja bei Weitem nicht nur um Geschlecht.

00:48:09: Was glaubst du denn, warum Sport eine besonders gute Umgebung ist, um sich mit Klischees vielleicht auch auseinanderzusetzen oder gegen sie anzukämpfen?

00:48:17: Oder ist Sport überhaupt eine besonders gute Umgebung dafür?

00:48:22: Ah, ja.

00:48:23: Vielleicht.

00:48:26: Das bringt dich jetzt zum Lachen.

00:48:27: Jetzt bin ich ja sehr gespannt auf deine Antwort.

00:48:31: Es steckt so viel drin in der Frage.

00:48:33: Ich versuche das ein bisschen zu sortieren für mich.

00:48:36: Rauscht mir natürlich auch gleich viel durch den Kopf.

00:48:38: Und ja, weiß ich nicht, Geschlechterklischees, Geschlechtergerechtigkeit, spielt ja in unserer Gesellschaft in verschiedenen Bereichen eine Rolle.

00:48:47: Und es gibt auch in verschiedenen Bereichen noch mehr oder weniger starken Aufholbedarf.

00:48:54: weiß ich nicht, wenn ich jetzt an die Arbeitswelt denke, die Verteilung von Arbeit, unbezahlter Arbeit, unbezahlter Arbeit, Gesundheit, Bildung, also es gibt politische Teilhabe.

00:49:09: zum Beispiel und im Sport kommt ja da auch vieles zusammen, da sprechen wir über die, wer übernimmt welche Arbeit.

00:49:21: Das Thema Vereinbarkeit ist ja auch ein Sport.

00:49:24: Ein wichtiges Thema, wenn es darum geht, ehrenamtlich zu gewinnen.

00:49:28: Wer hat eigentlich Zeit für einen Ehrenamt?

00:49:31: Und wer übernimmt welche Aufgaben?

00:49:35: Frauen sind zum Beispiel häufig auch im Kinder- und Jugendbereich unterwegs.

00:49:40: Männer sind bei den Trainern auf jeden Fall überrepräsentiert bzw.

00:49:45: da können auf jeden Fall... können wir auf jeden Fall noch Frauen gebrauchen und insofern ist der Sport ja schon auch quasi so ein Mikrokosmos der Gesellschaft.

00:49:56: Es kommen Menschen verschiedener sozialer Milieus zusammen und insofern finde ich das eigentlich eine ganz gute Umgebung.

00:50:04: Für dich ist jetzt meine persönliche Einschätzung das Thema zu bearbeiten.

00:50:09: Es braucht dazu natürlich einen gewissen Rahmen und Es sind jetzt ja auch nicht alle Personen dann Expertinnen für das Thema, also braucht es da definitiv auch Unterstützung.

00:50:24: Sehr schön.

00:50:25: Und vielleicht abschließend noch so eine kleine Unterstützungsfrage auch dann für die Hörerinnen.

00:50:35: Wie gehst du denn?

00:50:36: Wir sind ja alle nicht frei von Klischees.

00:50:38: Auch wenn man in dem Bereich beruflich unterwegs ist, wächst man ja in der Gesellschaft auf, die Klischees reproduziert.

00:50:45: Und nimmt die natürlich irgendwie so mit und muss sie dann wieder abbauen.

00:50:50: Wie gehst du denn bei dir selber damit um, wenn du feststellst, oh, shit, da bin ich jetzt aber so richtig reingetapst?

00:50:57: Ja, das kommt vor, auf jeden Fall.

00:50:58: Ähm ... Ja, gucke ich mir natürlich an.

00:51:04: Ich habe jetzt da auch... Also ich finde, die Verantwortung liegt da halt dabei, sich darüber Gedanken zu machen und versuchen... Natürlich, das zu hinterfragen und das Handeln entsprechend nicht danach auszurichten.

00:51:19: Also ich glaube, so eine grundsätzliche Bereitschaft zur Selbstreflexion, Selbstkritik ist durchaus angebracht, nicht nur beim Thema Geschlechterklischee, sondern auch mit Bezug auf viele andere Ungleichheits- und Vielfaltdimensionen.

00:51:34: Und ja, da passiert.

00:51:42: Aber wie gesagt, ich finde, das Wichtige ist halt, dass man da das nicht laufen lässt, sondern... sich damit auseinandersetzt.

00:51:47: Und das kann auch schmerzhaft sein, definitiv.

00:51:51: Aber das muss halt sein, finde ich.

00:51:56: Ja, und vielleicht hilft es ja auch, wenn man sich dann so dran erinnert, die Aufarbeitung für einen selber ist sicherlich immer weniger schmerzhaft, als es für den Gegenüber ist, mit so einem Klischee halt irgendwie überzogen zu werden, ne?

00:52:10: Definitiv, ja.

00:52:13: Liebe Juliane, ich danke dir ganz herzlich, dass du dir die Zeit für mich genommen und auch mit mir laut gedacht hast.

00:52:21: Ich mag das ja total gerne.

00:52:24: Ich krieg manchmal die Rückmeldung von Höchern, die so sagen, da dachte ich jetzt kurz, die Verbindung ist weg, weil es einen Moment gedauert hat, aber dann habe ich gemerkt, nee, ihr denkt gemeinsam nach.

00:52:34: Und ich finde das sehr, sehr schön, dass ich das Privileg habe, hier in diesem Podcast gemeinsam mit klugen Menschen über wichtige Themen nachzudenken.

00:52:42: Danke.

00:52:43: dass du das heute mit mir gemacht hast.

00:52:46: Danke für die Einladung, Mara.

00:52:48: Hat mir großen Spaß gemacht mit dir.

00:52:49: Dankeschön.

00:52:50: Das freut mich und kann ich nur zurückgeben.

00:52:52: Und euch, liebe Hörerinnen, hat es hoffentlich genauso viel Spaß gemacht wie uns hier.

00:52:59: Ich danke euch wie immer für die liebevolle Begleitung des Podcasts.

00:53:02: Wenn ihr Beschwerden, Lobfragen oder Anregungen habt, meldet euch sehr gerne bei mir unter wortpiratinatmaraphaifa.de.

00:53:13: Wir hören uns in zwei Wochen wieder.

00:53:15: Bis dahin, passt auf euch und aufeinander auf.

00:53:18: Tschüss!

00:53:18: Untertitel im Auftrag des ZDF.

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