Julia Olbrisch: Als Frau Fachkenntnis mit Plaketten beweisen

Show notes

Das Jurastudium legten ihre Eltern Julia Olbrisch nahe, die damit zunächst gar nichts anfangen kann. Dann tut sie das, was sie immer tut: Sie verbeißt sich in das Thema. Und stößt anschließend bei der Arbeit in der Sportvermarktung auf das Phänomen der „Buddy-Verhältnisse“. Heute ist die Juristin auch Beirätin bei „Fußball kann mehr“ – und FIFA Football Agent. Wie es dazu kam, erzählt sie im Podcast.

⚽️ ** Die Folge mit Julia Olbrisch im Überblick** ⚽️

  • 00:16 Begrüßung & Faszination USA
  • 10:27 Demokratie am Abgrund?
  • 14:52 Feminismus, Sport & Jura
  • 20:44 Die Buddy-Verhältnisse
  • 27:18 Kein Bock auf Dankbarkeit
  • 34:14 Fußball kann mehr
  • 38:18 FIFA Football Agent
  • 47:14 Schutz für Mütter
  • 50:01 Männerfußball/Frauenfußball
  • 54:36 Imposter & Abschied

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📌 Themen der Sendung

AFS – Interkulturelle Begegnungen

Youth For Understanding

Parlamentarisches Patenschafts-Programm

DFB-Bundestag 2022

DFB-Bundestage aktuell

„Becker & Pfeiffer“ zum 45. DFB-Bundestag

Flutlicht an! mit Jasmina Čović

Flutlicht an! mit Tatjana Haenni

Show transcript

00:00:00: Julia Olbrisch ist Juristin und gehört zum Beirat von Fußballkern mehr.

00:00:04: In dieser Folge reden wir über ihre Liebe zum runden Leder und zur Gerechtigkeit.

00:00:16: Hallo und herzlich willkommen zu Folge Nr.Einhundert und elf von Flutlicht an.

00:00:21: Mein Name ist Mara Pfeiffer, ich bin nach wie vor die Person hinter diesem Podcast und habe wie heute, äh, und habe heute natürlich wie immer eine fabelhafte Gäste bei mir, nämlich Julia Ollbrisch.

00:00:31: Sie ist Rechtsanwältin und Beirätin bei Fußballkern mehr.

00:00:35: Herzlich willkommen, liebe Julia.

00:00:38: Hallo, danke für die Einladung, lieber Mara, ich freue mich auch dabei zu sein.

00:00:42: Ja, ich freue mich auch sehr und lustigerweise, als ich mich vorbereitet habe, auf die Folge ist mir eine Gemeinsamkeit zwischen uns aufgefallen oder eine Fastgemeinsamkeit, die mir bisher noch nicht bewusst war.

00:00:56: Du hast ein Schuljahr in den USA gemacht, ne?

00:01:01: Und tatsächlich hast du dafür ein Stipendium des parlamentarischen Patenschaftsprogramms bekommen.

00:01:07: Und das hat bei mir deswegen sehr geklingelt, weil ich mich damals, ich hab auch ein Jahr in den USA, die Schule besucht, die elfte Klasse, mich damals auch um dieses Stipendium beworben.

00:01:18: Es war allerdings nicht im selben Jahr, sonst wär's noch ein bisschen lustiger, weil ich bin nämlich zweiter geworden, leider nur.

00:01:23: Das heißt, meine Eltern mussten's dann doch selbst bezahlen.

00:01:26: Und konnten das zum Glück.

00:01:28: Ja, das stimmt.

00:01:29: Ich hab einen PPP-Steep-Penium gekriegt und war in den USA.

00:01:37: Da war ich dann vier Jahre später.

00:01:40: Wie bist du denn als Schülerin in so einem jungen Alter auf die Idee gekommen, zu sagen, ich bin dann mal ein Jahr weg?

00:01:48: Und vor allen Dingen, wie konntest du es auch deinen Eltern verklickern?

00:01:53: Tatsächlich waren es meine Eltern oder, besser gesagt, meine Mutter.

00:01:58: die mich eigentlich drauf gebracht hat.

00:01:59: Die hat mich irgendwann angesprochen und hat gesagt, ob ich davon mal gehört hätte und ob ich mir das vielleicht vorstellen könnte, in Jarland ins Ausland zu gehen.

00:02:10: Und ich muss gestehen, ich war auf den ersten Blick ziemlich überrascht.

00:02:15: Und er hatte so das Gefühl, oh Gott, du liebst mich nicht mehr, du schickst mich jetzt weg für ein Jahr.

00:02:21: Und dann hat sie aber irgendwie solche Broschüren dabei gehabt.

00:02:24: und dann bin ziemlich neugieriger Mensch, habe ich mir das angeschaut und ich habe eigentlich sofort Feuer gefangen und habe das alles durchgeschaut und dann habe ich mich dafür beworben und auch für das Stipendium.

00:02:40: Ich bin damals mit AFS ins Ausland gegangen und es war Das prägenste Jahr, glaube ich, in meiner Kindheit.

00:02:50: Es hat alles verändert.

00:02:52: Nicht weil jetzt USA so überragend toll war, ganz im Gegenteil.

00:02:56: Als

00:02:57: Europäerin an der Age ist es doch ein ziemlicher Einschnitt.

00:03:01: Aber es hat mich dazu bewegt, über mich nachzudenken, wo ich herkomme, was ich will, wohin ich möchte.

00:03:08: Und ich bin mit meiner Familie nach wie vor im ganz engen Austausch.

00:03:12: Mittlerweile kommen meine Cousinen vorbei.

00:03:15: Wir sind eng verbunden und meine älteste Tochter ist jetzt gerade mit AFS ein Jahr lang in Tasmanien.

00:03:23: Auch ich habe sie als Mutter gesprochen und gefragt, ob sie sich das vorstellen könne und konnte

00:03:31: sie.

00:03:32: Wow, okay, cool.

00:03:34: Fragst du dich denn ... Im Nachgang manchmal, was dich in so einem jungen Alter schon so mutig gemacht hat, das zu machen, weil also klar, im Nachgang würde ich auch sagen, kann man drauf schauen und die positiven Seiten sehen.

00:03:51: Aber das ist ja schon ein Riesenschritt mit fünfzehn, sechzehn Jahren, ein komplettes Jahr in einem anderen Land, in einer anderen Familie, mit einer anderen Sprache, in einem anderen Schulsystem.

00:04:02: Ja, also das ist es, in der Tat, ich war sechzehn, also ich gegangen bin, ich muss aber auch gestehen, ich war ... Ich hab mich darauf sehr gefreut.

00:04:13: Es war damals so, dass wir in der Schule hatten wir immer Austauschschüler.

00:04:19: Also damals so, es gab AFS, YFU, EF, kenn ich, glaub ich noch.

00:04:24: Und in meiner Schule, und wir hatten gegenüber so eine, direkt eine andere Schule, mit der hatten wir auch eine Kooperation, da waren immer Austauschschüler.

00:04:33: Das heißt, irgendwie auf Partys generell ... hatte man Kontakt mit Austauschschülern und deshalb war es jetzt gar nicht so neu.

00:04:42: Und weil man es ja schon gesehen hatte, dass es andere gemacht haben, erschien das jetzt nicht so fremd.

00:04:49: Tatsächlich habe ich mich aber gefragt, da kam dann immer Amerikaner nach Deutschland und ich komme gebürtig aus Thönes Forst.

00:04:56: Das ist eine kleine Stadt an der Grenze zu Krefeld.

00:05:00: Ich bin in Krefeld zur Schule gegangen.

00:05:02: Und man findet natürlich, also nicht natürlich, aber ich fand es natürlich, also ich fand es sehr überschaubar und teilweise auch spießig.

00:05:12: Ich wollte weg, ich wollte was anderes sehen.

00:05:16: Und hab mich also immer gefragt, warum denn also Amerikaner jetzt gerade nach Krefeld kommt.

00:05:20: Jetzt war es nicht irgendwie das Spannendste für mich und hab immer gedacht, was wollen die denn hier eigentlich?

00:05:25: Und als ich dann selber in die USA gegangen bin und in Wilmington-Delaware war, first state to the constitution, Joe Biden country.

00:05:37: Da hab ich dann ganz schnell gemerkt, wie toll und wie großartig Europa eigentlich ist, wie viel Freiheiten man als junger Mensch hat.

00:05:46: Und mehr Philosophie von Schuppen, von den Augen.

00:05:49: Das ist natürlich total Sinn macht für Amerikaner, nach Deutschland zu kommen, weil die sind mit uns aufs Partys gegangen, in Bars gegangen, wir hatten viel Spaß.

00:05:59: Alles das, was man an der Age, wenn man unter einundzwanzig ist in USA, alles nicht machen kann.

00:06:05: Ohne sich eine Fake-ID zu besorgen.

00:06:08: Dafür kann man Autofahren schon.

00:06:11: Ich war tatsächlich in Mississippi damals.

00:06:14: Das war auch ... Spannend, genau.

00:06:18: Du wirst dann ja im Studium noch mal zurückgekehrt in die USA.

00:06:25: Was war da der Hintergrund?

00:06:26: Was hat dich da bewogen?

00:06:27: War es die Faszination fürs Land?

00:06:29: Oder hat das mehr Gründe für die Ausbildung?

00:06:34: Sowohl als auch.

00:06:35: Also, ich fand, das Land hat mir super gut gefallen.

00:06:41: Es ist dieses ... Für mich war es immer sehr motivierend, inspirierend.

00:06:48: Wenn man Ideen hatte, bekam man irgendwie gespiegelt.

00:06:52: Mensch, das ist ja super.

00:06:54: und das Engagement.

00:06:57: Während man in Deutschland so jedenfalls meine Wahrnehmung immer sagte, ach bist du sicher, ich bin mir nicht so sicher, dass du das machen solltest und es war eher so reservierter.

00:07:08: Diese positive Grundhaltung hat mir immer gut gefallen.

00:07:14: Was auch

00:07:15: war,

00:07:16: ist, ich hatte einen engen Kontakt zu meiner Familie und wollte natürlich auch da immer gucken, dass ich nah bin.

00:07:24: Und zum Beispiel mein erstes Praktikum habe ich auch in Philadelphia gemacht, dort bei meiner Familie gewohnt und bin dann nach Philadelphia gependelt.

00:07:34: Ich habe also immer geguckt, dass ich meine ... Ausbildung verbinden kann, mit Reisen und dann halt auch mit meiner Familie sehen.

00:07:45: Und das war auch so ein bisschen, ich habe nach dem ersten Austauschjahr gemerkt, dass ich mich noch verbessern können könnte.

00:07:55: Also ich hatte ein tolles Jahr, ich habe sehr eng Kontakt zu den Austauschschülern gehabt, die in meinem In meinem Bezirk waren, ich bin auch heute noch mit denen verbunden, wir haben WhatsApp-Gruppen, aber habe gemerkt, dass ich irgendwann bei den Amerikanern nachgelassen habe.

00:08:13: Sprich, also es war dieses klassische, du musst den ersten Schritt machen, du musst überall anrufen, das habe ich überall gemacht.

00:08:20: Und die Resonanz war, es hat echt lange gedauert.

00:08:26: Ich hatte immer Freunde über meinen Sport.

00:08:28: Ich bin da cross-country gelaufen.

00:08:31: Und es war aber nachher ... Ich hab sehr viel verglichen.

00:08:34: Also, Football fand ich natürlich nicht so toll wie Fußball.

00:08:37: Das war meine große ... Ist, meine große Leidenschaft.

00:08:39: Damals bei anull-fünf-ürding.

00:08:42: Und ich fand das dann auch mit cheerleading.

00:08:45: Das war ... Ja, wahrscheinlich war ich so ein bisschen ... also ... arrogant, als ich wiedergekommen bin, zumindest.

00:08:54: war es so, wo ich gedacht hab, Mist, ich hätte offener sein können.

00:09:00: Ich hab dann auch Leuten, wenn sie sagten, möchtest du mit mir zu Prom gehen, das war dann die Amerikaner, hab ich gesagt, nee, danke, ich geh schon mit dem Neuseeländer, weil ich mit dem AFS Neuseeländer, das war meine Gruppe, und wo ich echt gedacht hab, war, das war nicht cool von dir.

00:09:17: Und hab wirklich gedacht, okay, wenn du das nächste Mal gehst, dann musst du viel offener sein, also noch viel besser.

00:09:25: Und bin das nächste Mal gegangen, drei Jahre später, als ich da meinen Praktikum bei den Todesstrafenverteidigern in Philadelphia gemacht habe, bin hingegangen und habe mir wirklich vorgenommen, jeder, der mich anspricht oder der mir sagt, möchtest du vielleicht mitkommen, egal, ob ich jetzt denke, vielleicht stehe ich mir gar nicht so spannend vor oder weiß nicht genau, ob ich die Person so unterhaltsam finde für den ganzen Abend.

00:09:51: habe ich immer gesagt, ja, ich möchte, um einfach keinen auszuschließen und mir danach so ein Bild zu machen.

00:09:58: Spannend.

00:09:59: Und dann war meine, ja, das hat besser funktioniert und ich fand es, fand es gut.

00:10:06: Und wie gesagt, ich ... Hab dann auch gemerkt, dann gehen Türen auf, man lernt neue Leute kennen.

00:10:13: Klar, man hat manchmal auch einen langweiligen Abend, wenn man denkt, oh Gott, das war wirklich blöd, hätte sie ersparen können.

00:10:19: Aber dann hatte ich wenigstens selber die Erfahrung gemacht und nicht so mir vorgestellt, dass es so ist.

00:10:26: Wenn du jetzt draufschaust, ich finde, wenn man Zeit dort verbracht hat, ist es noch mal ... Ja, was anderes einfach von der Emotionalität her.

00:10:37: Natürlich betrifft es uns alle unabhängig davon, ob oder wie viel Zeit wir in den USA verbracht haben, wenn du siehst, was da gerade passiert, auch Themen, über die wir ja gleich noch sprechen wollen, Diversität, was alles zurückgerollt wird, was für ein krasser Backlash da passiert und wie schnell dieser Umbau vonstatten geht.

00:10:57: Wie geht es dir da?

00:10:59: Stimmt.

00:11:00: Ich weiß noch genau, es war am Februar.

00:11:05: Und... Was war?

00:11:08: Also es war... Die inauguration war ja im Januar und dann kamen diese Dekrete von wegen hier Diversity und auch über die deutsche Botschaft, wurde das also auch an Unternehmen rangebracht und für mich ist wirklich... hat mir das Herz gebrochen.

00:11:27: Ich habe sehr viel mit meinen... mit meiner Familie gesprochen und natürlich sind sie nicht verantwortlich, aber es hat alles in mir zerstört, weil dieses Land war für mich, ja, die Demokratie, die Älteste.

00:11:45: Und gerade diese Mentalität hat mich immer getragen, hochgehalten und dieses, ja, wie es jetzt umgesetzt wird oder der Demokrat ... Demokratie von innen abgebaut.

00:12:02: Ich habe zu dem Zeitpunkt gerade das Buch an Applebaum Achse der Autokraten gelesen und es war besorgniserregend, weil man quasi, ich habe das Buch gelesen und parallel in der Realität verfolgt, was jetzt also alles gemacht wird und es beängstigt mich total.

00:12:21: Ich Ich bin mit meinen Freunden auf und der Uni sehr eng befreundet, aber zum Beispiel meinen zweiten Aaron, der möchte auch in die USA gehen und wollte in die USA gehen und tatsächlich habe ich es abmoderiert und ich konnte mir es überhaupt... Ich weiß gar nicht, Schelm ist nicht richtiger Ausdruck.

00:12:50: Ich hab's mir wirklich lange überlegt, aber ich möchte Ihnen, wenn man ins Ausland geht, nicht irgendwo hinschicken, wo ich die Familie kenne oder die Schule oder alles, sondern wirklich, dass man eine Gastfamilie bekommt.

00:13:03: Und dann ist es so ein bisschen, mal gucken, wie man bekommt.

00:13:06: Das Land ist so groß, das Land ist so gespalten, wo ich gedacht hab, wenn ich den irgendwo hinschicke, und dann kommt er vielleicht in den Bible-Belt.

00:13:15: zu irgendwie Trump-Lager.

00:13:17: Und man ist so als wirklich junger Mensch, dann ... ich hab's mir nicht vorstellen können und hab gesagt, du such dir doch ein anderes Land aus.

00:13:29: Die Erfahrung kannst du auch woanders machen.

00:13:33: Das macht sehr viel mit mir.

00:13:35: Aber ich halte natürlich eng Kontakt.

00:13:37: Und wir diskutieren sehr, sehr viele politische Sachen mit meiner Familie.

00:13:45: Es hat dazu geführt, dass wir zu Hause sehr viel über Politik reden.

00:13:51: Wie kommuniziert man?

00:13:52: Was haben eigentlich, was bedeutet Führung?

00:13:56: Wie behandelt, wie geht man miteinander um?

00:14:00: Alles, was früher so selbstverständlich war, weil man wusste, dass gerade der Ton diplomatisch ist, gewählt, respektvoll, höflich.

00:14:12: Jetzt ist es so, wo man quasi erklärt, nein, man kommuniziert nicht so.

00:14:20: Das macht man

00:14:21: anders.

00:14:22: Ja, ich find's ganz spannend, weil ich mein, natürlich war in den USA auch schon vor Trump für viele Menschen die Lage nicht gut.

00:14:31: Aber ich hab halt mit diesen Erfahrungen da in Mississippi in den Neunzigern eigentlich dann über lange Jahre das Gefühl gehabt, da entwickeln sich Dinge in eine gute Richtung.

00:14:45: Und dann hast du plötzlich so diesen Full-Stop.

00:14:51: Aber lass uns doch mal ein bisschen in die Themen reingehen.

00:14:58: Wir haben gerade schon gesagt, also Diversität beziehungsweise auch Gleichstellung, Quote und so weiter sind Themen, die dich in verschiedenen Bereichen bewegen.

00:15:10: Und bevor wir auf Fußball kann mehr kommen, habe ich mir so gedacht, Also einerseits ist hier, ich sag mal, Feminismus, Sport und Jura schon ziemlich cooles Triumphirat.

00:15:21: auf der anderen Seite.

00:15:23: Hast du dir mit Sport, also mit dem Fußball und mit Jura gleich zwei Bereiche rausgesucht, in denen wahrscheinlich Männer deutlich in der Vormacht sind, oder?

00:15:33: Zumindest, weil man dann auch in bestimmte Hierarchie-Ebenen schaut.

00:15:37: Wie ist das bei Jura?

00:15:39: Also, ich muss gestehen, dass ich Jura da nicht nach diesen Punkten ausgewählt hab.

00:15:44: Es war wirklich bei mir, ich wusste am Anfang, ich wusste, dass ich studieren wollen würde oder wollte nach dem Abi.

00:15:53: Ich wusste aber nicht was.

00:15:54: Und dieses Klassische macht doch Jura, dann steht ihr irgendwie alles offen.

00:15:59: Das ist auch ein Klassiker.

00:16:01: Das hab ich von mehreren so gehört.

00:16:03: Echt?

00:16:04: Aber ich mein, das ist ja jetzt auch ein sau anspruchsvolles Studium, oder?

00:16:08: Ja, ich war in der Schule, also in der Gymnasium war ich ziemlich gut.

00:16:16: Ich hatte nie so Schwierigkeiten zu lernen.

00:16:18: Tatsächlich ist der Studium aber ja sehr anspruchsvoll.

00:16:23: Und ich bin kein juristischer Überflieger.

00:16:27: Ich musste mir meine Noten immer knallhart erarbeiten.

00:16:33: Das kann ich aber.

00:16:35: Habe ich gemerkt, dass ich das kann.

00:16:37: Ich habe es angefangen zu studieren, weil ich mich nicht festlegen wollte.

00:16:41: Ich hatte auch jetzt nicht den Plan, irgendwie Rechtsanwältin zu werden oder in irgendeiner Form.

00:16:47: Und ich weiß noch, als ich das erste Semester oder als ich bei der ersten Vorlesung war, wäre ich am liebsten wieder rausgelaufen.

00:16:54: Aber ich hatte keinen Plan B und meine Eltern haben mir einen Wechsel gegeben damals.

00:17:02: Ich habe einen Münster studiert, hatte da eine Wohnung und ich habe mich ziemlich hab gedacht, ich kann jetzt nicht meinen Eltern erzählen, ich wechsle jetzt mal oder ich gehe jetzt wieder raus, aber ich weiß noch nicht was, aber vielen Dank für die Wohnung in Münster.

00:17:15: Und bin dann sitzen geblieben.

00:17:17: Und mein Glück war eigentlich, dass je länger ich sitzen geblieben bin, mehr hat es mir eigentlich Spaß gemacht.

00:17:24: Und als ich dann irgendwie scheinfrei war, also alle Klausuren gemacht und mich zum Examen da anmelden konnte, dann ging man zum Repetitur und das hat mir super gut gefallen.

00:17:37: Und so bin ich da einfach weitergegangen, habe noch Erasmus gemacht, habe immer geguckt, dass ich meine Praktika und so immer gut im Ausland verbringen konnte, damit ich das irgendwie auch noch hatte.

00:17:47: Und tatsächlich habe ich gedacht, dass ich Botschafter werden.

00:17:51: möchte.

00:17:53: Also ganz unten im Regal.

00:17:56: Aber dieses gerade Reisen, woanders leben und so Repräsentanz, das erschien ... Er scheint mir nach wie vor absolut wichtig.

00:18:05: Hab dann auch Praktika oder Referendarstagen gemacht.

00:18:11: Aber danach war eigentlich klar, okay, das möchte ich doch nicht werden.

00:18:16: Das ist zu fest und auch zu ... langsam, ich bin schneller und kann es da nicht so nach Vorschrift vielleicht machen, wie es da so war, wie ich das erlebt habe.

00:18:31: Und dann war eigentlich, Sport hat mich immer getrieben, mein Vater hat mich mit zum Fußball genommen, da war ich sieben an die erste Weltmeisterschaft, erinnere ich mich, die waren Italien, ich glaube das war zweiundachtzig, Um den Dreh ist bei Null fünf Uehrdingen aufgestiegen.

00:18:55: In die erste Liga gewonnen gegen

00:18:58: Schalke

00:18:58: Null vier im Parkstadion.

00:19:00: Damals nochmal Vater hat mich einfach mitgenommen.

00:19:01: Ich war die älteste Tochter.

00:19:04: Ich habe die Zeit da geliebt mit ihm beim Fußball und bin da richtig reingesogen worden.

00:19:10: Und wir waren beim DFB-Pokal-Finale in Berlin.

00:19:14: Fünfund Achtzig und ich hatte das große Glück.

00:19:18: die goldene Ära von Bayer Null-Fünf-Ördingen live mitzuerlegen.

00:19:23: Und ich habe auch immer diejenige, die dann Fußball Champions League mit einer Gruppe Jungs irgendwie geguckt hat.

00:19:33: Und ja, dann habe ich mein Referneriat in Hamburg gemacht und mit einer der bekanntesten Sportvermarktungsagenturen sitzt in Hamburg.

00:19:45: Und da ging meine erste Bewerbung hin.

00:19:49: Und da bin ich jetzt zwar nicht beim ersten Anlauf reingekommen, weil die damals mit einem Verkaufprozess waren, aber ich habe dann immer den Kontakt gehalten, weil man mich informierte, dass man, ich hatte mich initiativ beworben, da hat man hatte ich einen Kontakt, weil man mir sagte, jetzt suchen die nicht.

00:20:11: und als es dann losging, hat man mich wieder angerufen und dann habe ich da den Bewerbungsprozess mitgemacht.

00:20:19: Genau.

00:20:20: Und dann bin ich in die Sportvermarktung gegangen und es hat mir supergut Spaß gemacht.

00:20:25: Ich hatte aber da nichts mit Gleichstellung oder Frauenthemen.

00:20:29: Hatt ich.

00:20:30: zu dem Zeitpunkt war nicht mein Thema.

00:20:33: können wir gleich noch mal drüber sprechen, ob das tatsächlich Frauen-Themen sind oder nicht eigentlich Gesellschaftsthemen, die wir als Frauen nur antreiben.

00:20:42: Ich find das ja immer total faszinierend und schau da auch mit so einer gewissen Zärtlichkeit drauf, wenn Menschen so erzählen, dass sie das von klein auf erlebt haben und eben von Eltern oder Onkels Tanten irgendwie mitgenommen wurden.

00:20:56: zum Fußball.

00:20:58: Hast du ... Da als Kind oder als junge Frau so eine Wertschätzung für empfunden, dass dir das quasi so mitgegeben wurde, wann ist dir das vielleicht auch bewusst geworden, dass das irgendwo was Besonderes ist?

00:21:14: Ja, das war für mich etwas Besonderes.

00:21:19: ein gutes Verhältnis zu meinem Vater.

00:21:22: Allerdings muss ich sagen, also jetzt, das war, ist wahrscheinlich mehr aus der Retrospective, dass ich so diese Zeit als besonders wertvoll erachte.

00:21:33: Als es dann passierte, ich hatte ein gutes Verhältnis, mochte, oder wo ich gedacht habe, na klar, fragt er mich.

00:21:41: Das bringt ja auch gerne Zeit mit mir, warum nicht.

00:21:44: Und es ging auch noch, wie das Wald war.

00:21:46: Wir waren damals Stehplatz natürlich.

00:21:48: Man kannte die Leute umeinander

00:21:50: rum

00:21:50: und da gab es auch welche, meinem Alter.

00:21:53: Und auch Familienfreunde kamen mit und die Kinder auch.

00:21:57: Also da ging man zum Fußball.

00:21:59: Und dann, ich weiß noch, der mein Vater war Lehrer.

00:22:03: Und der Hausmeister, früher hieß das Hausmeister, der war auch der Zeugwart und hatte sogar Autogrammkarten.

00:22:10: Also ich hatte alle Autogrammkarten.

00:22:12: Ich wusste auch, die komplette Mannschaft konnte ich vorwärts und rückwärts aussagen.

00:22:16: Es hat mir auch in meinem Bewerbungsgespräch mit der Sportvermarktungsagentur weitergeholfen, weil da wurde nämlich die Frage gestellt, Wenn ich jetzt in der Fußballmannschaft spielen würde, welche Position ich denn haben wollen, hätte.

00:22:34: Und was hast du gesagt?

00:22:36: Oder habe ich natürlich einmal, wie man das so als Jurist macht, man sagt natürlich nicht nur einen Satz, sondern man zeigt erst mal das große Wissen, was man hat.

00:22:44: Das lernt man ja dann so im Examen.

00:22:46: Dann habe ich also erst mal einmal die ganze Mannschaft von Bayern, null fünfürding beim Tor angefangen.

00:22:52: Durchgesprochen saßen wir fünf Herren gegenüber.

00:22:56: Und dann bin ich natürlich bei Matthias Hergert gelandet.

00:23:00: Matthias Hergert war damals die Nummer fünf der Libero, den es heute nicht mehr so gibt.

00:23:05: Aber das war mein großer Heldstar.

00:23:10: Ich

00:23:10: war

00:23:11: für mich der Libero nach Beckenbauer und der war ziemlich einprägend.

00:23:18: Ähm,

00:23:20: jetzt hast du ja schon gesagt, ne?

00:23:22: Also, Sportvermarktung von fern gegenüber gesessen im Stadion gewesen mit dem Vater.

00:23:28: Gab's für dich?

00:23:30: im Umgang mit diesen Fußballthemen, aber vielleicht auch mit der Juristerei so einen Punkt, wo du festgestellt hast.

00:23:38: Es spielt eben eine Rolle, es macht einen Unterschied, ob du als Mann oder als Frau dich in solchen Bereichen bewegst.

00:23:44: Also, gibt's so was wie ... ja, wie so eine feministische Entwicklung, die du im Nachhinein beschreiben könntest?

00:23:53: Ähm, weiß ich jetzt ... Also, ich ... als ich ... Als ich da war, natürlich ist mir das an der Sportvermarktung aufgefallen, dass ich da ziemlich alleine war.

00:24:09: Wir haben damals, war das so, dass die Rechte von den Verbänden und Liegen, die waren noch nicht, oder von den Clubs und Liegen waren noch nicht zentralisiert.

00:24:20: Also die Verbände, wenn es um Qualifikationsspiele für irgendwelche Weltmeisterschaften waren, dann lagen die bei den verwenden und wir haben diese Rechte eingekauft und an den Verhandlungstischen saß ich regelmäßig alleine als Frau mit sehr vielen Männern drum herum.

00:24:41: Aber ich habe das auch für mich zu nutzen gewusst und konnte das dann in meine Verhandlung dann teilweise auch einbauen.

00:24:58: Mir ging über, war man immer sehr höflich, war immer die einzige Juristin da am Tisch, beziehungsweise mit meinem Counterpart, hatte aber nie das Gefühl, dass man mich da irgendwie ... ja, so ... irgendwie übergeht.

00:25:12: Ich hab da schon, glaub ich, meine Frau gestanden.

00:25:16: Das Bewusstsein nachher, dass da alles irgendwie was nicht stimmt, kam, sie hatte so ... später ein, beziehungsweise es kam eigentlich bei mir, mit dem, als ich mein erstes Kind bekommen hab, und dann in Teilzeit ging, also nicht, also dreißig Stunden.

00:25:38: Und dann merkte man irgendwie, wie Türen doch, extrem schnell zu gehen.

00:25:42: Und mein Bestreben war immer, also zumindest, meine Position zu halten.

00:25:49: Aber ich weiß, dann haben sich auch andere ... dann wurde die Agentur verkauft und ich bin mit dem Senior Management mitgegangen und wie lange ich dabei war, dass so mehr sind mir eigentlich diese Body-Verhältnisse bewusst geworden und ich weiß, dass aus eigener Erfahrung, also wo ich immer gedacht habe, okay, man muss immer mit Zahlen kommen, man muss immer gucken, dass man das mit den Kosten hat und wenn man irgendwie darlegen kann, dass es günstiger ist, das ist immer das beste Argument.

00:26:23: Und egal was war, also diese Body-Strukturen sind einfach anders gewachsen und ich habe mir da auch an einer einigen Zähne ausgebissen, wurde irgendwann denkst ich muss es jetzt ablegen, es ist jetzt fertig.

00:26:40: Das ist aber so, dann trifft man sich beim Grillen oder beim Job oder in der Bar nochmal, dann bespricht man Themen irgendwie auf einem drängenden Dienstweg und wenn man da nicht dazugehört oder wenn man dann auch dreißig Stunden vielleicht nur ist und vielleicht ab fünf Uhr da nicht mehr im Büro ist und Dann kriegt man manche Dinge halt so nicht mit.

00:27:02: Oder auch dieses Frühjahr musste man permanent eigentlich überall verfügbar sein.

00:27:07: Und wenn man da nicht verfügbar war, weil man halt nur dreißig Stunden macht, dann nimmt man halt jemand anderen.

00:27:13: Und ja.

00:27:15: Und die Buddies waren eigentlich immer verfügbar.

00:27:18: Und der Bereich, in dem du ja dann, ich sag mal, den du für dich gefunden hast, um diese Themen aber eben nicht hinzunehmen oder sondern zu verändern, ist tatsächlich der Fußball.

00:27:30: Du bist, wir haben es eingangs gesagt, Beiräte.

00:27:34: Bei Fußball kann mehr, die sich ja mit verschiedenen... Kernpunkten dafür einsetzen, eben Diversität im Fußball zu erhöhen, mit dem Eingangsthema Frauen, aber eben nicht nur das Thema Frauen und Gender, sondern generell Diversität.

00:27:56: Wie ist die Verbindung zustande gekommen?

00:27:58: und was hat dich vor allen Dingen auch bewogen zu sagen, das ist jetzt der Bereich, in dem ich meinen Hut in den Ring werfe und sage, da schiebe ich jetzt Veränderung mit an.

00:28:07: Also, für mich kam dieses Bewusstsein, okay, wir sind lange noch nicht da, wo wir sind.

00:28:16: Später, auch mit eigentlich der Geburt oder mit meines ersten Kindes.

00:28:22: Ich ging ja, wie gesagt, zurück.

00:28:25: Und plötzlich war es sowieso, da hab ich dann so das Gespür gehabt.

00:28:30: Und das ist jetzt nicht nur beim Job gewesen, sondern in meinem ganzen Leben.

00:28:34: mit einem Partner zusammen, der ist auch in den Neunziger sozialisiert worden.

00:28:40: Der hat natürlich auch seine Biasis- und Rollenbilder, die er mit sich rumträgt.

00:28:45: Und das war so eine krasse Zeit, wo ich wirklich gedacht habe, kann das denn eigentlich sein?

00:28:54: Wo ich früher eine Quote abgelehnt habe, habe ich gedacht, je mehr ich mich reingearbeitet habe, das Thema hat mich einfach ziemlich gepackt.

00:29:04: Es hat mich auch wirklich aus den Latschen gerissen, weil ich gedacht habe, wie konnte ich denn so blind sein?

00:29:09: Warum habe ich das denn alles nicht vorher gesehen?

00:29:12: War ich zu oberflächlich?

00:29:13: War ich zu ignorant?

00:29:15: Warum hatte ich das nicht auf dem Schirm?

00:29:19: Was wahrscheinlich auch daran lag, dass ich halt quasi in meiner Ausbildung und auch so beim Job ohne Kinder, so dieses Thema Diskriminierung jetzt gar nicht so mitgekriegt habe, als ich noch.

00:29:35: kleiner war und noch nicht diese Strukturen da gesehen haben.

00:29:39: Ich glaube tatsächlich, wenn ich das ganz kurz einmal einwerfen darf, also weil das kann ich für mich auch feststellen, das hat eindeutig auch was mit Privilegien zu tun.

00:29:46: Also je mehr Privilegien man hat, dass du später kommt, der Punkt, wo man diese Dinge eben bewusst wahrnimmt.

00:29:52: Also weil entweder muss man einen Umfeld haben, wo man sie aktiv beigebracht bekommt.

00:29:58: Oder man spürt es halt irgendwann.

00:30:01: Und so wie du jetzt sagst, du hast dann eben in dem Moment, wo du Mutter geworden bist, gespürt.

00:30:06: Habe ich neulich wieder auf einer Veranstaltung gehört, dass jemand, also eine Frau halt gesagt hat, Mutter, möchte ich nicht werden.

00:30:11: Vater könnte ich mir vorstellen.

00:30:13: Also was kann man sich so die Unterscheidung irgendwie zeigen?

00:30:15: Also das spielt auf jeden Fall eine Rolle, würde ich sagen.

00:30:19: Das hat mich also ziemlich gepackt, auch, wie gesagt, weil ich gedacht habe,

00:30:23: krass,

00:30:24: hatte ich Tomaten auf den Augen.

00:30:26: Wie konnte ich so was nicht sehen?

00:30:27: Und dann habe ich mich einfach da reingedreht, eingelesen und habe irgendwie das Gefühl gehabt, guck mal, jede Generation startet eigentlich von Null.

00:30:38: Auch ich sehe jetzt jüngere Leute, Frauen, die sagen, nee, Quote auf keinen Fall, wir machen das mit Leistung, wo du denkst, ich dachte, funktioniert nicht.

00:30:49: Und wo ich gedacht hab, es kann doch nicht sein, dass wir als Frauen immer wieder jede Generation zurück auf los geht und dann irgendwie da neu anfängt.

00:31:02: Und in meiner speziellen Job-Sache war es so, dass ich ... dann bei der Sportvermarktung ausgegangen bin, auch da, ne?

00:31:13: Ich hatte dann irgendwann vier Kinder und hab ja den Ball gehalten in der all der Zeit.

00:31:20: Und als ich dann so sagte, okay, was in die nächste Perspektive jetzt Familie steht, war es so, ja, könnte ja schon dankbar sein, Teilzeit im Sport zu arbeiten.

00:31:31: Und das hat mir auch noch mal so ein ... Ja, echten Stoß versetzt.

00:31:37: Das hat mich ziemlich schwer getroffen, weil es ja mein Job war.

00:31:42: Und ich musste aber gestehen, dass ich ziemlich vielen noch in mir gespürt und in mir drin hatte, wie gesagt, neugierde Motivation.

00:31:53: Ich wollte arbeiten, aber so Dankbarkeit hatte ich, glaub ich, in keiner Faser meines Körpers mehr.

00:32:01: Und hab echt gedacht, so sorry.

00:32:03: Gedankbarkeit gibt's nicht mehr.

00:32:06: Und dann haben wir uns gütlich getrennt.

00:32:09: Und dann hattest du den Vorteil als Juristin, wenn du dann keinen Anstellungsvertrag hast, bist du dann Rechtsanwältin.

00:32:17: Und auch wenn du keine Ahnung hast, wie man das jetzt so als Rechtsanwältin macht, kann man erstmal loslegen.

00:32:22: Und ich bin dann eigentlich auf die, das war der Zeitpunkt, wo Fußball kann mehr sich so gegründet hatte, das war schon in den Zeitungen, da war die Bibiana Steinhaus und dieser Ethikssache und man hörte das, ich hab davon gelesen, fand das total spannend.

00:32:39: Und dann war ein Spobis, der damals noch im September

00:32:43: war,

00:32:45: er zwanzig in, oder ein zwanzig, er zwanzig, ich glaub.

00:32:51: Ein, zwanzig oder zwanzig in Düsseldorf.

00:32:55: Und da war auch Katja Kraus eingeladen auf einem Panel.

00:32:58: Und da hab ich gesagt, so, ich kaufe mir so ein teures Sprubestikel, fahr der jetzt hin, um einfach mal zu gucken, hat sich die Branche in den zehn Jahren, wo ich ja quasi Familie aufgebaut hab, hat die sich geändert.

00:33:10: Und krieg ich da vielleicht die Möglichkeit, Katja Kraus irgendwie persönlich kennenzulernen und die über Fußballkamerauszufragen.

00:33:18: mich da halt hingefahren und habe gemerkt, hat sich gar nichts verändert.

00:33:22: Das ist ja alles so wie früher.

00:33:23: Und Katja Kraus hatte ich auf dem Panel gesehen und hatte aber keine Möglichkeit, sich zu sprechen.

00:33:29: Und Katja Kraus, die war damals auch bei dieser Sportvermarktungsagentur, aber als ich angefangen habe, ist sie gerade rausgegangen und ist zum HSV gegangen, um da Marketingvorständen zu werden.

00:33:45: Und dann habe ich im Nachgang zum Spobes über LinkedIn tatsächlich Katja Kraus kontaktiert und ihr eine Nachricht auf LinkedIn geschickt und gesagt, hallo, mein Name ist, ich mache das und das, ich bin schon so lange im Sport, ich habe von der Initiative gehört, ich möchte gerne mitmachen, ich mache alles pro Bono, darf ich nicht, vielleicht helfen.

00:34:07: Ja, dann hat sie sich gemeldet und dann sind wir in Kontakt

00:34:10: gekommen.

00:34:12: Und was würdest du so sagen?

00:34:14: Was sind Themen, die über Fußball kann mehr noch mal stärker an dich ran gekommen sind?

00:34:22: Oder wo siehst du dich da auch selber in?

00:34:25: was von der Rolle?

00:34:25: Was willst du da verändern?

00:34:29: Im Grunde, also ich durfte dann mitmachen, hab noch ne Kollegin dazu geholt.

00:34:35: Und für mich war das erst mal, ich schau mir da alles an.

00:34:39: Und war auch direkt in Codes mit dabei, also mit dieser Beiratsrunde.

00:34:43: Und damals stand zum Beispiel der DFB Bundestag, Zweiundzwanzig an.

00:34:48: Und da war Fußballkern mehr aufgefordert oder da sollten wir Vorschläge machen.

00:34:56: Da war das so, dass einzelne Landesverbände an Fußballkern mehr wohl ran getreten waren.

00:35:03: Jedenfalls wurde mir das damals so mitgeteilt.

00:35:06: Und dann hat man gesagt, Julio, schreib doch mal hier den Antrag, den Antrag machen.

00:35:11: Und hatte ich alles noch nicht gemacht.

00:35:13: Und dann habe ich mich einfach mit dem Thema DFB-Verband auseinandergesetzt, Satzung gelesen.

00:35:19: Und ich weiß, damals habe ich mich auch so reingedreht, weil das ja dieses Pyramidenstruktur und dann die Landesverbände, die Regionalverbände und dann DFB-Satzung und wie das alles auseinandergeht.

00:35:33: habe dann Excel-Tabellen gemacht, um zu gucken, wer von den Landesverbänden hat, wie viele Mitglieder, wie groß sind die und wer es auf der passenden Regionalverbandsebene Präsident, um rauszufiltern, wie die Ämterhäufung ist und wie viel Stimmen man hat.

00:35:55: Da habe ich dann große Listen geschrieben.

00:36:00: Es hört sich so nördig an, aber es hat mich auch da gepackt.

00:36:05: Und dann bin ich damals noch in Kontakt gekommen mit ...

00:36:12: oder

00:36:13: Silke Sinning.

00:36:14: Das war damals ... Ja, sie erstellte sich zur Wahl gemeinsam mit Peter Peters.

00:36:21: Das war ein großes Thema damals.

00:36:24: Und ... Ja, da gab es unfassbar viele Themen.

00:36:28: und als ich durch, oder habe ich gesinnigen recherchiert, was ich auch vorher gemacht habe und dann, wie gesagt, kam ich noch in den Kontakt und habe also auch dann mitbekommen, was dann auch so die Konsequenzen waren, dass man sich quasi zusammen mit Peter Peters zur Wahl stellt, wo ich noch gedacht habe, also endlich gibt's mal eine Wahl.

00:36:52: Und das ist doch etwas demokratisch, das ist doch positiv.

00:36:55: Warum ist das mit Konsequenzen verbunden?

00:36:58: Und dann spielte das aber mit zusammen, dass sich die Konferenz der Regional- und Landesverbandspräsidenten ja schon für jemand ausgesprochen hatten.

00:37:08: Das hatte man dann als extremen Affront empfunden, dass man jetzt also da noch einen Gegenkandidaten oder so ein Team hatte.

00:37:17: und was sich daraus entwickelt hat, war wirklich ... ja, es war wirklich krass.

00:37:24: Und hat ja Auswirkungen bis heute.

00:37:27: Also, wir nehmen auf am elften November, das heißt genau ... Am zwölften November, pardon, genau eine Woche, bevor die Folge dann erscheint und ein paar Tage nach dem aktuellen DFB-Bundestag, Tagzehntausendfünfundzwanzig, Für den wiederum aus journalistischer Sicht, ich mich in diese ganzen Satzungsgeschichten wirklich sehr tief reingearbeitet habe und ich erlaube mir in der Stelle einfach mal den Querverweis.

00:37:52: Ich habe mit der Kollegin Annika Becker in Becker und Pfeiffer den Bundestag sehr, sehr, sehr ausführlich aufgearbeitet, also wer jetzt bei den Themen, die Julia angesprochen hat.

00:38:04: rund um Wahlen und auch gerade Silke Sinning denkt irgendwas klingelt da, aber so ganz genau kann ich es nicht einsortieren.

00:38:12: Kann gerne das bei uns im Podcast ganz ausführlich nachhören.

00:38:18: Ich muss ja sagen, wenn ich mich vorbereite auf die Sendung, ist es mittlerweile so, dass also ein Ort, an dem ich auch ganz regelmäßig schaue, eben die verschiedenen Social-Media-Profile der Personen sind, weil man sich da ja schon eben selbst so darstellt im Sinne von, man zeigt das von sich, was man zeigen möchte und man beschreibt sich vielleicht eben auch in den Worten, die man selber passend findet.

00:38:45: Und ich hab Jetzt.

00:38:48: durchaus bei der Häufung dessen, wovon ich weiß, dass du es tust.

00:38:52: Vorher schon manchmal gedacht, wie funktioniert denn das?

00:38:56: Weil dein Tag hat ja auch nur vierundzwanzig Stunden.

00:38:59: Mir war aber tatsächlich nicht bewusst bis zu der Vorbereitung, dass du, du hast schon erwähnt, vier Kinder hast.

00:39:06: Ich finde es auch irgendwie ja charmant, dass du das als Ehrenamt aufhörst bei dir im LinkedIn-Profil, also mother of four unpaid care work.

00:39:19: dass du ja nicht nur in den USA, sondern auch in Spanien, Teile deines Studiums absolviert hast, fließend Englisch, Deutsch und Spanisch sprichst.

00:39:28: Ich hab so ein bisschen an Silvia Plas denken müssen, die mal in einem ihrer Bücher so geschrieben hat, man müsste sich verschiedene Leben wie so Mental anprobieren können, um dann zu sagen, welches möchte ich am Ende leben.

00:39:42: Bei dir fühlt es sich an, als hättest du sehr viele Modelle in ein Leben irgendwie gepackt.

00:39:48: Und dann hast du ja auch noch so nebenbei einfach immer so mit dem, na ja, es hat mich halt interessiert, dein FIFA-Football-Agent gemacht.

00:39:58: Kannst du das vielleicht mal erzählen?

00:39:59: Also, wann kommt man bei der Workload und insgesamt Belastung, selbst wenn man die Dinge inhaltlich gerne macht, die du sowieso schon hast, auf die Idee noch zu sagen, oh, ich glaube, ich mach mal noch meine Beraterausbildung bei der FIFA.

00:40:16: Also, dazu muss man sagen, in der Zeit, also, nachdem ich bei der Sportvermarktungsagentur aufgehört hab, das war im letzten Jahr, bis jetzt bei Hyrox angefangen, also sieben Jahre, im Jahr zwanzig, hatte ich meine eigene Kanzlei.

00:40:34: Und da hatte ich ... und ich war alleine, ne?

00:40:38: Also, ich hab natürlich meine Mandate mir reingerohlt und hatte so meinen steady Workflow.

00:40:45: Sodass ich, wie gesagt, verschiedene Mandate hatte, hatte auch was zu tun, aber das ist jetzt nicht so vergleichbar gewesen mit meinem Job jetzt, wo ich ziemlich eingebunden bin.

00:40:58: Ich hatte dazwischen auch immer viel Zeit und konnte mich dann auch in Themen dann... Einarbeiten,

00:41:07: ne?

00:41:09: Ich vielleicht haben andere gedacht, ok, guck mal, da könnte ich jetzt mal einen Aufsatz schreiben, damit ich mich als Juristin irgendwie besser raushebe oder auf mich aufmerksam mache und ich hab dann einfach... über das US-Team gelesen, über das Settlement, alles was ich irgendwie gesehen habe, habe ich gedacht, da muss doch noch mehr sein, dann habe ich da irgendwie recherchiert, um die Hintergründe rauszufinden, um zu gucken, wie das da war.

00:41:38: Und auch diese ganze, in diesem DFB-Bundestag, diese Sache, ich habe immer noch.

00:41:44: aus meiner Sportvermarktungstätigkeit habe ich immer noch Kollegen oder Freunde, mit denen treffe ich mich regelmäßig.

00:41:53: Das sind auch alles Fußballverrückte, so eine Gruppe von drei Leuten.

00:41:59: Und den habe ich dann mal erzählt, Mensch, was ich da wieder rausgefunden habe und stellt euch doch mal vor, wie es ist.

00:42:04: Und dann kam halt diese FIFA-Football-Nummer und der ganze Aufruhr von wegen, dass die FIFA das doch alles nicht machen darf und, und, und.

00:42:12: Und dann sagte halt einer aus diesem Grüppchen, mit dem ich mich regelmäßig dann zum Mittagessen getroffen hab, du, Jule, ich denke, du solltest das machen.

00:42:20: Und wo ich nur gedacht hab, wir kommen nur auf die Idee, weil ich bin ja jetzt irgendwie keine Beraterin.

00:42:27: Ich muss aber gestehen, dass ich ... ...durch meine Beiratstätigkeit ... ...und da ist auch im Beirat ... ...Almond Schult unter B.A.

00:42:36: Kämme ... ...viele ... ...also nicht ... ...es gab nicht viele ... ...aber oftmals kam sie, dass sie sagt ... ...mensch, ich habe hier eine Spielerin ... ...die hat eine Frage ... ...kann die sich mal nicht wenden ... ...und wo ich natürlich sagte, ja Logo ... ...auf Kutür, ich kann die sicher an mich wenden ... ...und dann ... ...war ja auch sehr neugierig, wollte rausfinden mit ... ...was hat man denn dann so für Fragen?

00:42:56: Und dann ... war ich natürlich auch da mit Spielerinnen im Austausch.

00:43:01: und diese Beratung, kannst du dir vorstellen, das war alles irgendwie klar, erzähle ich dir mal, unentgeltlich.

00:43:07: Und wo dann meine Mittagsessen runde, also wenn ich sage, du auch, ich bin da so im Austausch und so, alles natürlich... anonym, und wo die dann sagt, Mensch, das wär doch was für dich.

00:43:23: Wollen wir das nicht aufziehen gemeinsam?

00:43:25: Und wo ich sagte, ich kann jetzt nicht auf Plätzen stehen, scouten.

00:43:28: Ich hab da keine Ahnung, ich hab kein Netzwerk.

00:43:32: Und die meinten aber, das wär genau das Richtige.

00:43:35: Und ich sollte das doch mal machen, und sie fände das total toll.

00:43:38: Und dann hab ich doch gedacht, was für eine komische Idee.

00:43:41: Aber irgendwie war das dann in meinem Kopf, und dann hab ich mir das mal angeschaut, und dann hab ich gedacht, ach, mich würde der schon interessieren.

00:43:47: Wer so dahin geht und wie viele Frauen da eigentlich sitzen?

00:43:51: Und hab gedacht, oh ja, da könnte ich mich mal einmelden.

00:43:55: Und hab ich mich da mal angemeldet.

00:43:56: Und ich glaub, das war von den Kosten auch irgendwie überschaubar.

00:43:59: Und das wurde da zwar alles angegangen, also man klagte ja dagegen.

00:44:03: Und in Deutschland ist das auch definitiv nicht durch.

00:44:07: Aber natürlich wurde diese Prüfung angeboten.

00:44:09: Und da hab ich mich dann drauf vorbereitet.

00:44:11: Ich hab auch so ein Sportanwaltsnetzwerk, hab ich reingehört, waren auch ein paar, die da mitmachen, wo ich gedacht hab, super, kann ich die auch noch mal sehen.

00:44:19: Und dann habe ich diesen Test damit gemacht.

00:44:21: Und dann, das war irgendwie im April, ich glaube, den April, ich glaube, den April, ich glaube, den April, ich glaube, den April, ich glaube, den April, ich glaube, den April, ich glaube, den April, ich glaube, den April, ich glaube, den April, ich glaube, den April, ich glaube, den April, ich glaube, den April, ich glaube, den April, ich glaube, den April, ich glaube, den April, ich glaube, den April, ich glaube, den April, ich glaube, den April, ich glaube, den April, ich glaube, den April, ich glaube, den April, ich glaube, den April, ich glaube, den April, ich glaube, den April, ich glaube, den April, ich glaube, den April, ich glaube, den April, ich glaube, den April, ich glaube, den April, ich glaube, den April, ich glaube, den April, ich glaube, den April, ich glaube, den April, ich glaube, den April, ich glaube Ja, dann bin ich dahin gegangen.

00:44:44: Hab sie nicht gesehen.

00:44:46: Hab aber die Frauen gezählt, die da in diesem Raum saßen in Frankfurt.

00:44:50: Hab bin da auch mit allen, hab ich angesprochen, mit einem Austausch gegangen, wo die herkommen, was die so machen und so.

00:44:56: Ja, war interessant.

00:44:58: Und dann hab ich den Test bestanden.

00:45:00: Dann waren alle total aufgeregt, meine Güte, dass du das bestanden hast, wo ich wirklich gedacht hab, ganz ehrlich, wenn irgendjemand das bestehen muss, dann bin ich das eigentlich warum, weil ich natürlich Gesetzestexte, Satzungen, all das, das ist ja mein täglich Brot, das mache ich ja.

00:45:19: Und das war alles auf Englisch der Test, aber natürlich kann ich das auch auf Englisch, weil das ist ja meine Sprache.

00:45:26: und auch bei der Sportvermarktungsagentur, diese ganzen TV-Verträge, die habe ich, waren alle auf Englisch.

00:45:34: Es war so, dass es ja mein Job eigentlich war.

00:45:38: Und ich mich natürlich da auch extrem einfach und gut reinfinden konnte.

00:45:44: Und deshalb fand ich das jetzt gar nicht so krass, dass ich das geschafft habe.

00:45:51: Aber ich fand schon bezeichnend, dass danach irgendwie ... Also alle, ach Mensch, ja du.

00:45:58: Und wo ich nur gedacht hab, du, er lächerweise, ich bin schon zwanzig Jahre im Geschäft.

00:46:03: Natürlich kann ich das.

00:46:05: Und hab noch gedacht, guck mal, als Frau muss man sich dann irgendwie immer plaketten ans Rewehr heften, damit man bloß darlegen kann,

00:46:14: wie viel

00:46:15: Fachkenntnis man hat.

00:46:17: Naja, und jetzt zahle ich halt jährlich meine... Lizenzgebühren und mache meine Fortbildung, meine Credits, damit ich auch das weiter haben kann, damit jeder weiß, tja, das kann

00:46:30: ich.

00:46:31: Das ist schon spannend, finde ich.

00:46:34: Eine Rückfrage jetzt vielleicht noch.

00:46:35: Du hast zwischendurch gesagt, da gibt's irgendwie irgendwelche Klagen noch.

00:46:40: Du meinst jetzt gegen die, also, dass man das quasi haben muss, heutzutage, um eben als Berater enttätigt zu sein.

00:46:50: Und Jasmina Chowicz, by the way, war auch schon vor langer Zeit, ganz am Anfang mal hier im Podcast, sogar ist es eine ganz alte Folge, die kann ich mal noch in den Show notes.

00:47:01: verlinken, genau auch eine sehr geschätzte von den Frauen im Business.

00:47:10: Was sind denn so, kannst du vielleicht irgendwie mal zwei, drei Sätze zu sagen, was sind denn da so Inhalte?

00:47:16: Also was, was bringen die einem tatsächlich bei?

00:47:21: Bei der Spieleberatung.

00:47:24: Also das Erste ist einfach so, das war glaube ich so das Grundwissen, Satzungen, Strukturen in der FIFA, dann das Transfergeschäft, die Vergütung, die man noch zahlt an abgelebene Clubs, RSTP, Writens Players' Dates.

00:47:50: dann war auch da die neue Regelung schon eingeführt.

00:47:53: Mutterschutz, ähm ... das ... so das Gängige da drin.

00:48:00: Mhm.

00:48:01: Also alles im Bezug auf internationalen Spielertransfer.

00:48:06: Und genau das Thema mit dem Mutterschutz der Spielerinnen, könnte ich mir vorstellen, ist ja was, was auch häufiger mal schon zur Sprache gekommen war in der Vergangenheit, wenn Spielerinnen sich an dich gewendet haben, oder?

00:48:21: Ja, einmal.

00:48:22: Also das war dann bei Bundesliga-Clubs.

00:48:26: Und da war es aber so, dass man

00:48:28: einfach

00:48:29: ... Man wusste nicht, was so ... Also ich glaube, in den Bundesliga-Clubs war dieser ... Erkenntnis noch nicht, was man dann macht oder nicht macht.

00:48:41: Und

00:48:42: auch bei ...

00:48:44: Diese Regelung ist halt noch lange nicht perfekt.

00:48:48: Damals war das so, dass man ... Als das damals eingeführt war, hatte man also quasi diesen Schutz.

00:48:56: Aber wenn zum Beispiel der Vertrag ausgelaufen war, dann war's dann auch vorbei mit dem Schutz.

00:49:05: Und ich weiß, da gab's so einige Sachen, wo ich wirklich auch noch mal mit FIFPro gesprochen hatte.

00:49:13: Ich hab dann, also immer, wenn ich irgendwie denke, oh, hier hab ich einen Kontakt.

00:49:19: Versucht den Kontakt immer zu halten oder sprecht dann auch Leute an, wenn ich denke, das ist mir unklar.

00:49:26: Und jetzt ist es ja, glaube ich, so, dass sich das verlängert, also dass man jedenfalls nicht rausfallen kann, weil der Vertrag einfach ausläuft.

00:49:36: Mhm.

00:49:37: Also, das ist ja die Problematik.

00:49:39: Du bist schwanger und dann hast du vielleicht Mutterschutz, aber dann läuft ein Vertrag aus.

00:49:45: Ja.

00:49:46: Und dann hast du trotzdem keinen Vertrag und dann musst du dich trotzdem neu zu einem Verein gehen und halt neu

00:49:54: machen.

00:49:55: Du bist ja sozialisiert worden im Männerfußball.

00:49:58: Und viele von den Themen bei Fußball kein mehr ... betreffen ja den Fußball der Männer und den Fußball der Frauen, weil es darum geht, in den Führungsetagen eben den Frauenanteil beispielsweise zu erhöhen und das betrifft natürlich beide Felder.

00:50:14: Gleichzeitig, wenn du jetzt eben von den Spielen rinnen sprichst, logischerweise bist du ja inhaltlich eben mittlerweile durchaus auch im Fußball der Frauen unterwegs.

00:50:24: Wann hat sich der dir denn als Thema erschlossen?

00:50:33: Parallel, also was heißt Parallel?

00:50:35: Also er war ... Thema oder Erschlossen oder Berührungspunkte hatte ich damit eigentlich schon während meiner Sportvermarktungstätigkeit, weil natürlich in so Vermarktungspaketen dann halt auch teilweise Frauen kamen und die aber immer mit reingepackt wurden.

00:51:02: für Ome, wenn ich noch was dazugehen kann und es verkehrt irgendwie, werthaltiger zu machen, wo ich noch gedacht hab, ach, guck mal.

00:51:13: Wenn man Verträge schreibt und dann halt immer die männliche Form halt nimmt, irgendwann fällt das einfach auf.

00:51:23: Wenn man auch dieses Thema so hat, man wird so sensibel für alles, das ist einfach ... einen permanent ins Auge springt.

00:51:33: Und eigentlich, man sich manchmal ja auch umdreht und denkt, habt ihr das jetzt auch so gesehen?

00:51:38: Oder ist das jetzt nur ich, die das jetzt so mitkriegt?

00:51:43: Und mit Fußball kann mehr.

00:51:47: Und gerade die Beiratstätigkeit, und dann war da, wie gesagt, Almut und Tabea.

00:51:53: Und plötzlich hatte ich diese Menschen, mit Telefonnummern, die ich auch ansprechen konnte und es gab ganz viele Themen, also ich lese natürlich Zeitung und Sport und Verfolgennachrichten, dass ich plötzlich dann auch sagen konnte ich anrufen und zu Almuts sagen, sag mal, wie ist das denn echt gelaufen?

00:52:13: und du als Spielerin fühlt man sich da nicht irgendwie komisch?

00:52:17: oder?

00:52:18: Ich hatte so einen Kontakt plötzlich und konnte viel Spielerinnenperspektiven einholen.

00:52:24: Und natürlich habe ich auch einfach dann auf den Fußball der Frauen geguckt.

00:52:32: Ich habe das aber eigentlich mehr oder auch in dem internationalen Kontext gemacht.

00:52:37: Also diese Equal Pay, Equal Play-Thematik habe ich sehr angefuchst.

00:52:43: Ich erinnere noch als Scholz nach

00:52:45: der

00:52:47: women's euro, zwanzig in england ja sagte irgendwie jetzt braucht es aber equal pay und her bierhof direkt erwiderte also er müsse jetzt mal die zahlen erklären dem kanzler.

00:53:00: und das war auch so ein trigger point wo ich nur gedacht habe sag mal und dann bin ich irgendwie in die geschichte des fußballs gegangen gerade und halt das Fußball ist ja Frauen und gerade mit den Verboten und hab das also recherchiert, analysiert und dann natürlich geguckt, was hat das denn für Konsequenzen aus der Sportvermarktungssicht?

00:53:25: Wenn man einfach nicht stattfindet, ja, was passiert denn dann?

00:53:29: Nicht viel eben.

00:53:31: Weder auf dem Platz, noch in den Strukturen, noch in der Sichtbarkeit.

00:53:35: Und

00:53:37: ja,

00:53:37: hab mich damit beschäftigt.

00:53:38: Und das Thema gerade so Equal ... Pay war dann natürlich auch im Bereich mit der Amerikaner, mit der US Soccer.

00:53:47: Und dann entstand auch die NWSL, also die Liga mit Commissioner Jessica Berman.

00:53:57: Das waren alles solche Entwicklungen.

00:53:59: Tatjana Henney ging dann als Sportdirekturin hin, das habe ich alles aufgesogen wie ein Schwamm.

00:54:07: Und dann geguckt, wie sie es in Deutschland verglichen.

00:54:12: Dann gibt es irgendwelche Rankings, die ich mir angucke und denke, kann man das irgendwie auf Deutschland beziehen.

00:54:18: Aber ich habe jetzt kein Team, was ich jetzt so folge oder gucke, es ist eigentlich nur so insgesamt

00:54:24: Interesse.

00:54:25: Mhm.

00:54:26: Tatjana Henni war hier übrigens auch schon.

00:54:28: Das heißt, auch die Folge war mit den Chancen

00:54:30: aus.

00:54:32: Du brauchst vielleicht mal ein Team, ein Legal Team, das mit dir zusammen diese Themen beackert.

00:54:39: Ich finde das sehr, sehr spannend, also diese ganze juristische Seite des Sports überhaupt.

00:54:47: Und da sind wir ja noch gar nicht in so ein Themenvorgedrungen wie Sportgerichtsbarkeit und wie die sich manchmal vielleicht auch mit anderen Gerichtsbarkeiten fast ein bisschen gegenübersteht.

00:55:01: Aber... Für heute würde ich mal einen Punkt setzen und mich ganz herzlich bei dir bedanken, dass du uns mitgenommen hast auf deine Reise durch die Juristerei und den Fußball und die Berührungspunkte der beiden.

00:55:17: Vielen Dank für deine Zeit, Julia.

00:55:20: Sehr, sehr gerne.

00:55:22: und gefallen.

00:55:23: Das freut mich, ich war auch

00:55:25: sehr

00:55:25: froh.

00:55:27: Ich hoffe, dass es auch für die Hörerinnen und Hörer interessant war, weil es ist natürlich immer nur so aus, ja, es war eigentlich so eine unioristische Sache, wenn es dann nachher an Gerichtsbarkeiten geht, Kass und so, da kommen dann die ganzen Feinheiten

00:55:44: rein.

00:55:45: Genau und das ist aber jetzt auch schon wieder ein bisschen typisch fast, weil also wenn ich Strichlisten führen würde, wie viele Personen und das sind dann in der Regel eher die Frauen auf die Einladung in den Podcast, damit reagieren erstmal zu fragen, meinst du denn auch, das ist interessant genug für die Hörerin?

00:56:05: Das ist der Klassiker.

00:56:07: Ihr seid alle interessant genug für die Hörerin.

00:56:12: Und genau, damit seid ihr auch angesprochen da draußen.

00:56:15: Vielen lieben Dank euch.

00:56:16: Für die wie immer liebevolle Begleitung des Podcasts.

00:56:19: meldet euch gerne.

00:56:21: Schreibt mir, wen ihr hier gerne mal hören würdet, was euch gefällt, was euch vielleicht fehlt.

00:56:26: Kritik natürlich auch.

00:56:29: Wenn ihr mir eine Freude machen möchtet, könnt ihr den Podcast sehr gerne bewerten, Sternchen.

00:56:34: eine kleine Rezension schreiben auf der Podcast-Plattform Eures Vertrauens.

00:56:40: Das passiert nicht so oft ehrlicherweise.

00:56:43: Meistens bekomme ich die Post ins Postfach, was sehr schön ist.

00:56:46: Aber da seh es halt nur ich und dem Podcast hilft es tatsächlich auch, wenn noch mehr Leute sehen, wie gerne ihr ihn hört.

00:56:53: Also dafür vielen lieben Dank und wir hören uns in zwei Wochen wieder.

00:56:56: Ciao!

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